Bayerischer Hausärztechef

Telemedizin kein Allheilmittel

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MÜNCHEN. Die moderne Kommunikationstechnologie eröffne zwar Möglichkeiten, Landärzte zu entlasten und gleichzeitig die Patientenversorgung zu intensivieren, so Dr. Dieter Geis, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV), in einer Stellungnahme. Telemedizin sei aber - auch wenn die Politik große Erwartungen in sie setze - kein "Allheilmittel gegen Ärztemangel".

Laut Geis funktioniert sie nur dort, wo Ärzte den Patienten kennen und via Telemedizin weitergeleitete Veränderungen des Gesundheitszustands dementsprechend einordnen können.

"Modelle, die darauf abzielen, Arztkontakte zu reduzieren, indem Callcenter die Patientensteuerung übernehmen, die den Patienten nie persönlich gesehen haben, sind dagegen eine Gefahr für die Patienten", schreibt er. Um die Betreuung durch Hausärzte vor Ort werde man also auf Dauer nicht herum kommen.

Als positives Beispiel führt er indes das federführend von einem Hausarzt entwickelte Projekt "TeleArzt" mit VERAH an: "Dabei übernimmt eine zur VERAH qualifizierte MFA Routine-Hausbesuche bei chronisch kranken und mobilitätseingeschränkten Patienten", so Geis.

Im Gepäck habe sie einen Tablet-PC und die Geräte, die sie benötige, um Vitaldaten des Patienten zu erfassen, die sie wiederum via Tablet in die Praxis übermittele. Bei Bedarf könne sie den Hausarzt per Videokonferenz zuschalten. (reh)

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