Der Konkrete Fall

Welche Versicherung für Impfschäden zahlt

Ob die private Unfallversicherung für Schäden durch die Corona-Impfung aufkommt, verrät der Blick ins Kleingedruckte. Sinnvoller ist die Absicherung durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Veröffentlicht:

Frage: Die Impfkampagne der Bundesregierung ist angelaufen. An verschiedenen Stellen bin ich über Angebote von Versicherungsvermittlern gestolpert: Sie informieren darüber, dass Impfschäden über die private Unfallversicherung abgesichert werden können. Ist das nicht Geschäftemachen mit der Angst?

Antwort: Nur aus Angst vor einem Impfschaden eine private Unfallversicherung abzuschließen, ist tatsächlich nicht sinnvoll. Diese Haltung vertreten auch Verbraucherschützer. Denn grundsätzlich haben Betroffene Anspruch auf Versorgungsleistungen gegenüber dem Hoheitsträger, das sind die jeweiligen Bundesländer und die dort angesiedelten Versorgungsämter. Das Versorgungsamt übernimmt die Beurteilung, ob die Impfung Ursache für eine eingetretene Schädigung war. Allerdings sind diese Zahlungen sehr niedrig und reichen möglicherweise nicht aus, um den Lebensstandard zu halten.

Hier setzt die private Unfallversicherung an. Sie zahlt für anfallende Kosten wie den barrierefreien Umbau des Hauses oder des Autos. Allerdings sind nicht in allen Bedingungen Impfschäden eingeschlossen. Ein Blick ins Kleingedruckte ist deswegen wichtig. „In den meisten Komfort- und Premiumtarifen der Gesellschaften sind Impfschäden bereits inbegriffen“, sagt Norbert Porazik vom Maklerpool Fondsfinanz. Aber Achtung: Manche Anbieter führen eine spezielle Liste mit Schutzimpfungen, die versichert sind. Steht Covid-19 nicht auf der Liste, sind Impfschäden demnach auch nicht versichert. „Es ist daher wichtig, darauf zu achten, dass die Gesellschaft die Leistung für Impfschäden nicht auf bestimmte Impfungen reduziert“, sagt Porazik.

Umfassender als die private Unfallversicherung ist allerdings die private Berufsunfähigkeitsversicherung – in Ergänzung zur Absicherung über das Versorgungswerk. Sie ist aus Sicht von Verbraucherschützern die sinnvollere Alternative: „Sie sichert gegen den Verlust des Einkommens ab, unabhängig davon, ob die Berufsunfähigkeit aufgrund einer schwerwiegenden Erkrankung, eines Unfalls oder eben eines seltenen Impfschadens entsteht“, heißt es bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. (acg)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Weiteres Vorgehen bei der Novelle

Bundesregierung zur GOÄ: Erst muss sich die Ärzteschaft einigen

Kommentar zum Streit um die GOÄ-Novelle

Unangemessene Tonlage

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neurologische Entwicklungsstörungen

Epilepsie in der Schwangerschaft: Start mit Lamotrigin empfohlen

Lesetipps
Ein Mann hat Kopfweh und fasst sich mit beiden Händen an die Schläfen.

© Damir Khabirov / stock.adobe.com

Studie der Unimedizin Greifswald

Neurologin: Bei Post-COVID-Kopfschmerzen antiinflammatorisch behandeln

Der gelbe Impfausweis

© © mpix-foto / stock.adobe.com

Digitaler Impfnachweis

eImpfpass: Warum das gelbe Heft noch nicht ausgedient hat

Ein Aquarell des Bundestags

© undrey / stock.adobe.com

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zum Ampel-Aus: Eigenlob und davon in rauen Mengen