Verhandlungsergebnis
Vergütung von Podologen steigt ab Juli
Die rund 6000 podologischen Praxen können mit einer Anhebung der Preise ihrer Leistungen in der GKV in zwei Stufen rechnen. Auch das Leistungsspektrum sei der „Versorgungsrealität“ angepasst worden, heißt es.
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Podologen haben zuletzt Leistungen in Höhe von rund 293 Millionen Euro zu Lasten der GKV erbracht. Ihre Vergütung wird ab Juli erhöht.
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Berlin. Der GKV-Spitzenverband und drei Berufsverbände der Podologie haben sich auf steigende Preise für podologische Leistungen geeinigt. Diese würden ab Juli um insgesamt 12,7 Prozent angehoben, heißt es am Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung.
Demnach soll die Erhöhung in zwei Stufen erfolgen. Zum 1. Juli tritt eine Anpassung um sieben Prozent in Kraft, ein Jahr später dann nochmals um weitere fünf Prozent. Am stärksten angehoben werden der Mitteilung nach Leistungen für Hausbesuche – dort steigt die Vergütung über die Vertragslaufzeit um 25,4 Prozent.
Berücksichtigt wurden bei den Anpassungen unter anderem die Entwicklung des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst, der Gewerbemieten und der Inflation.
Kassen sprechen von „großzügiger Anhebung“
Für den GKV-Spitzenverband sprach Vorständin Stefanie Stoff-Ahnis von einer „großzügigen Anhebung“. Diese werde Podologinnen und Podologen „längerfristig ein auskömmliches Einkommen“ ermöglichen, so die Darstellung der Kassen. Aus den Podologen-Verbänden hieß es, es handele sich bei der Vereinbarung um „ein weiteres Puzzlestück in der Vergütungsentwicklung der Podologie für kassenzugelassene Praxen.“
Zudem seien Leistungen „der Versorgungsrealität“ angepasst worden. Dies betrifft beispielsweise das Leistungsspektrum bei der Nagelspangenbehandlung. Als neue abrechenbare Position wird zudem ab Juli die „Erstbefundung klein“ eingeführt.
3,4 Millionen podologische Leistungen
Nach Angaben des jüngsten Heilmittelberichts des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) wurden im Jahr 2021 etwa 3,4 Millionen podologische Leistungen mit zusammen 10,9 Millionen Behandlungssitzungen von den GKV-Versicherten in Anspruch genommen.
Die Therapien hätten Ausgaben der gesetzlichen Kassen in Höhe von 293 Millionen Euro nach sich gezogen. Bei einem GKV-Umsatz sämtlicher Heilmittelerbringer in Höhe von 10,2 Milliarden Euro im Jahr 2021 kommen Podologen damit auf einen Umsatzanteil von 2,9 Prozent.
Im Berichtsjahr hat es den Angaben des WIdO zufolge bundesweit 6035 podologische Praxen gegeben, die mit den AOKen abgerechnet haben. (fst)