Kommentar – Kinderärztliche Hausbesuchsnotdienst
Wer solche Freunde hat…
Wenn es darum geht, den Gegnern der privaten Krankenversicherung (PKV) neue Nahrung zu liefern, leistet die Allianz Private Krankenversicherung gerade gute Arbeit.
Das Münchener Unternehmen will mit einem neuen Angebot auf den Markt kommen: der Vermittlung von Hausbesuchen durch Kinderärzte am Abend und am Wochenende.
Klar, mit diesem Service will der Versicherer bei seinen Kunden punkten. Die Eltern sollen mit ihren Kindern nicht in überfüllten Notfallpraxen oder Ambulanzen lange auf eine ärztliche Untersuchung warten müssen.
Der vom Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte heftig kritisierte Vorstoß kommt zu einer Zeit, in der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit seinen Initiativen zu Sprechstundenzeiten und Terminservicestellen gerade dafür sorgen will, dass sich Kassen- gegenüber Privatpatienten nicht länger zurückgesetzt fühlen.
Von einem Krankenversicherer, bei dem mit Daniel Bahr immerhin ein Ex-Gesundheitsminister im Vorstand sitzt, hätte man mehr politisches Gespür erwartet.
Auch der Branche tut der Versicherer keinen Gefallen. Die PKV-Unternehmen werden schließlich nicht müde, den Vorwurf der Rosinenpickerei von sich zu weisen. Die Allianz liefert jetzt einen Beleg für das Gegenteil.
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