Hypericum wirkt auch bei schweren Depressionen gut

BERLIN (Rö). Selbst bei mittelschwerer und schwerer Depression mindert der Johanniskraut-Extrakt WS 5570 nach einer neuen Studie die Symptome mindestens so effektiv wie der zum Vergleich geprüfte Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) Paroxetin. Das pflanzliche Arzneimittel war dabei besser verträglich als das synthetische. Bislang sind Hypericum-Präparate zur Therapie bei leichten bis mittelschweren Depressionen zugelassen.

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Die Doppelblind-Studie von Dr. Armin Szegedi vom Klinikum Benjamin Franklin in Berlin war darauf angelegt, zu bestätigen, daß das Pflanzenpräparat nicht unterlegen ist (BMJ online-Veröffentlichung vom 10. Februar).

Teilgenommen haben 251 Patienten mit einem Wert über 22 auf der Hamilton-Depressionsskala, also mit einer mindestens mittelschweren Depression. Die Patienten nahmen täglich 900 bis 1800 mg des Johanniskraut-Extraktes oder 20 mg des SSRI ein, also der Standard-Startdosis. Sprachen die Patienten zu Beginn nicht genügend an, konnte die Dosis verdoppelt werden.

Der Erfolg der Therapie wurde anhand der Veränderung im Hamilton-Score nach 42 Tagen Therapie beurteilt. Bei den Patienten, die Hypericum genommen hatten, nahm der Wert im Mittel um 14 Punkte ab. Bei den mit Paroxetin Behandelten nahm der Wert um 11 Punkte ab. Nach der Datenanalyse war Hypericum statistisch überlegen.

Dabei erwies sich die Therapie mit Johanniskraut als deutlich besser verträglich. Unter Paroxetin wurde über 269 Symptome geklagt, unter Johanniskraut nur über 172.

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