Dermatologen warnen

Vorsicht bei Selbstenthaarung mit IPL-Gerät

Veröffentlicht:

ESSEN. Die Intense-Pulsed-Light (IPL)-Technologie zur Selbstenthaarung ist der letzte Schrei auf dem Beauty-Markt. Dermatologen kritisieren vor allem fehlende Warnhinweise.

Bei den Home-used-Devices fehle jegliche Kontrolle. Wenn man zu schwach behandelt, nimmt man den Haaren nur das Melanin und hat dann statt eines dicken dunklen Haars ein dickes graues Haar.

Andererseits könne es bei Überdosierung zu Verbrennungen kommen. Probleme könne es unter Umständen auch dann geben, wenn Pigmente außerhalb des Haares mit behandelt werden, zum Beispiel in Muttermalen.

"Wir hatten einen Fall, bei dem eine Frau im Kosmetikstudio achtmal am Unterschenkel behandelt wurde. Da fand sich dann ein schwarzer Hautkrebs", berichtete der Dermatologe Reinhard Gansel, Leiter des Laser Medizin Zentrums Rhein Ruhr in Essen, im Interview mit Springer Medizin.

Zu empfehlen sei zuvor zumindest eine fachärztliche Kontrolle, um zu beurteilen, ob die Behaarung krankheitsbedingt sein könnte. Es müsse sichergestellt sein, dass kein Hautkrebs vorliegt und dass der Patient nicht zu viele Muttermale hat.

Einer übermäßigen Behaarung können endokrinologische Erkrankungen, zum Beispiel Nebennierenrindenerkrankungen, hormonelle Störungen oder ein polyzystisches ovarielles Syndrom (PCOS) zugrunde liegen. Darunter leiden immerhin zwei Prozent aller Frauen.

Durch die eigenmächtige Enthaarung falle dieses wichtige Diagnosekriterium weg. (eo)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

BfArM-Hinweis

Rote-Hand-Brief zu Opzelura® 15 mg / g Creme

Zwei Phase-III-Studien

BTK-Hemmer stoppt Juckreiz und Quaddeln bei chronischer Urtikaria

Hidradenitis suppurativa

Acne inversa: Wie behandeln?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?