Versicherung

 Drohen höhere Prämien im PKV-Standardtarif?

Die Linke will wissen, ob die Neuberechnung des Männertarifs in der PKV zu höheren Tarifen führen wird.

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BERLIN. Die Linken im Bundestag befürchten Beitragserhöhungen im Standardtarif der privaten Krankenversicherung (PKV) für männliche Versicherte und haben dazu eine Kleine Anfrage an die Regierung gestellt. Aktuell finde eine Neuberechnung des Männertarifs statt, heißt es darin.

"Wegen der seit Jahren niedrigen Zinsen auf dem Kapitalmarkt ist mit einer deutlichen Senkung des Rechnungszinses zu rechnen", schreiben die Politiker um den federführenden Abgeordneten Achim Kessler. "Dies hätte – wie bei den konventionellen Tarifen – Beitragserhöhungen für alle im Standardtarif versicherten Personen zur Folge."

Der PKV-Standardtarif richtet sich an langjährige Privatversicherte über 55, die vor 2009 in das private System eingetreten sind und einen preiswerten Versicherungsschutz benötigen. Der maximale Beitrag richtet sich nach dem Höchstsatz in der GKV, der aktuell bei 646,06 Euro liegt. Jetzt geht es um eine mögliche Anhebung der Beiträge im Männertarif für Versicherte, deren Beitrag darunter liegt.

Beitragserhöhung noch nicht ausgemacht

Ein Sprecher bestätigte, dass der PKV-Verband die Rechnungsgrundlagen des Männertarifs überprüft, eine Beitragserhöhung sei noch nicht ausgemacht. Allerdings gehen Kreise fest davon aus. Als Grund gelten die Niedrigzinsen. Im Standardtarif wird noch zwischen Männern und Frauen differenziert. Der Grund ist, dass er nur Versicherten mit Versicherungsbeginn vor 2009 offensteht, damals war die geschlechtsabhängige Kalkulation noch erlaubt, so der Sprecher.

Von der Regierung will sich die Linke die Information bestätigen lassen, dass bei der Neukalkulation des Männertarifs eine Senkung des Rechnungszinses von 3,5 auf 2,2 Prozent im Gespräch sei. Außerdem will sie wissen, ob mit Beitragserhöhungen zu rechnen sei und in welcher Höhe.

Der PKV-Verbandssprecher sagte, eine etwaige Beitragsanpassung würde zum Juli greifen. Wie hoch diese ausfallen würde, könnte sich von Anbieter zu Anbieter unterscheiden. Denn die PKV-Unternehmen könnten Prämiensprünge mit Hilfe spezieller Rückstellungen bremsen. 50.200 Menschen seien im Standardtarif versichert, rund 30.000 von ihnen Männer. Den Frauentarif prüft der Verband derzeit nicht. (tau)

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