Montgomery fordert
Bessere Kennzeichnung von (un)gesunden Lebensmitteln
Bei 60 Prozent der analysierten Limonaden, Energydrinks, Fruchtsäften, Schorlen, Brausen und Eistees fand die Verbraucherorganisation Foodwatch bis zu 26 Prozent Zucker. Professor Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, hat reagiert.
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Insgesamt 463 Limonaden, Energydrinks, Fruchtsäfte, Schorlen, Brausen und Eistees hat Foodwatch unter die Lupe genommen.
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BERLIN. Für eine Kennzeichnung zur besseren Unterscheidbarkeit von gesunden und ungesunden Lebensmitteln hat sich der Präsident der Bundesärztekammer, Professor Frank Ulrich Montgomery, ausgesprochen.
Er reagierte damit auf die Ergebnisse einer Studie der Verbraucherorganisation Foodwatch. Die hatte in 60 Prozent von insgesamt 463 untersuchten Limonaden, Energydrinks, Fruchtsäften, Schorlen, Brausen und Eistees Anteile von fünf bis 26 Prozent Zucker gefunden (die "Ärzte Zeitung" berichtete).
Es drohen Übergewicht und Diabetes
Montgomery verwies in seiner Stellungnahme auf Gefahren des Konsums von überzuckerten Getränken und Snacks. Übergewicht und Diabetes könnten die Folgen sein.
Foodwatch hat die Regierung aufgefordert eine Zuckerabgabe zu erheben. In der Koalition sind solche Instrumente umstritten. Während sich der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses Edgar Franke (SPD) und der CDU-Gesundheitspolitiker für eine solche Abgabe im Rahmen eines Nationalen Diabetesplans erwärmen können, lehnt Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sie rundweg ab.
Einen dritten Weg schlägt das Berliner Institut für Gesundheitssystementwicklung vor - eine Abgabe auf Zucker, Spirituosen und Tabak direkt in den Gesundheitsfonds. So könnten die Chancen der speziellen Systemfinanzierung Deutschlands genutzt werden, so Institutsleiter Albrecht Klöpfer. (af)