Kommentar – Kommentar
Beunruhigende Resultate
Über die noch als unbedenklich geltende Alkoholdosis wird seit langem diskutiert. Da es kaum valide Daten dazu gibt, weichen auch die Empfehlungen zum gesundheitsverträglichen Trinken in einzelnen Ländern erheblich voneinander ab: von 40 g Alkohol am Tag in Italien bis zu 20 g für Männer und 12 g für Frauen in Deutschland.
Epidemiologische Studien können solche Fragen jedoch nicht beantworten. Das liegt zum einen an unglaubwürdigen Angaben der Teilnehmer, die – legt man den landesweit verkauften Alkohol zugrunde – in der Regel doppelt so viel trinken, wie sie zugeben
Zum anderen lässt sich der Alkoholkonsum kaum von anderen Ernährungs- und Lebensstilfaktoren trennen. Der Weintrinker lebt vielleicht nicht deswegen gesünder, weil er Wein trinkt, sondern obwohl er Wein trinkt. Es wäre daher gut, man hätte wenigstens plausible biologische Daten zum Schaden oder Nutzen moderater Mengen.
Wenn nun eine Studie auf eine Hippocampus-Atrophie schon bei geringem Alkoholgenuss deutet, ist dies zumindest ein Warnzeichen. Die Studie kann zwar nicht belegen, dass geringe Mengen den Hippocampus schrumpfen lassen – dazu wäre mehr als eine Querschnittsuntersuchung nötig. Aber sie könnte Impulse liefern, in diese Richtung weiter zu forschen.
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