Neue MRT-Methode
Blitzschnelle Messung von gefährlichem Bauchfett
Viszerales Bauchfett ist mit einem hohen Risiko für Herzinfarkte oder Diabetes assoziiert - darum macht es bei adipösen Patienten Sinn, es per MRT zu messen. Bislang war das sehr aufwändig. Ein neues Verfahren schafft jetzt Abhilfe.
Veröffentlicht:HAMBURG. Auch bislang war eine Messung des viszeralen Fetts mit MRT möglich. Allerdings war das Procedere umständlich und zeitaufwändig.
Patienten müssen bislang etwa 15 Minuten im Scanner liegen, damit der gesamte Bauch Zentimeter für Zentimeter durchmessen werden konnte, so Dr. Alexander Schaudinn von der Universität Leipzig aus Anlass des 96. Deutschen Röntgenkongresses in Hamburg.
Anschließend dauert die Analyse der durchschnittlich 40 Schichten pro Untersuchung nochmal circa 30 Minuten.
Es geht deutlich schneller
Jetzt haben Schaudinn von der Klinik für Diagnostischen und Interventionelle Radiologie der Uniklinik Leipzig und seine Kollegen in einer Studie mit 192 adipösen Patienten gezeigt, dass eine solche Analyse auch schneller geht.
In der Studie wurden zunächst die konventionellen Vielschicht-Scans gefahren und daraus das Volumen des viszeralen Fetts berechnet. Verglichen wurden die Ergebnisse mit der neuen zeitsparenden Methode. Bei dieser wird das Fettvolumen auf Basis einer Einzelschicht sowie auf der Basis von Blöcken aus fünf Schichten hochgerechnet.
Bereits aus der Einzelschicht sei das Gesamtvolumen schon recht gut abschätzbar gewesen, so Schaudinn. Doch mit Blöcken aus fünf Schichten kommt man noch näher an das Ergebnis der Komplettanalysen.
Klar bei den Untersuchungen wurde auch, welche fünf Schichten für die Fettanalyse ideal sind: "Bei Frauen sollte auf der Höhe des dritten und vierten Lendenwirbels gemessen werden. Bei Männern sind die Ergebnisse genauer, wenn etwas höher gemessen wird, auf Höhe des zweiten und dritten Lendenwirbelkörpers", so Schaudinn.
Vier statt 30 Minuten
Die Zeitersparnis ist enorm: Mit der Methode der 5-Schicht-Blöcke dauert eine Analyse etwa vier Minuten statt circa 30 Minuten mit der konventionellen Methode. Damit könnte die Quantifizierung des viszeralen Fetts künftig einfacher im klinischen Alltag eingesetzt werden.
Und auch für klinische Untersuchungen mit fettleibigen Patienten wäre die Messung besser nutzbar. "Eine interessante Frage ist zum Beispiel, wie sich das Bauchfett bei Diät, bei intensivem Training oder bei einer Operation zur Magenverkleinerung verändert, und ob unsere Methode das abbilden kann", so Schaudinn.
Diese Frage soll in einer weiteren Studie der Leipziger geklärt werden.