Diskussion um Isolationspflicht
Unionsgeführte Bundesländer wollen Klarheit in der Debatte um Corona-Quarantäne
Die Gesundheitsminister der von der Union (CDU oder CSU) geführten Länder fordern Klarheit in der Debatte um die Isolation von Corona-Infizierten und eine Einbindung des RKI in die Entscheidung.
Veröffentlicht:München. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek verlangt im Namen der so genannten „B-Länder“ Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Bayern eine fachlich fundierte Stellungnahme des Robert Koch-Instituts über die Notwendigkeit und Dauer der Isolation bei einer Corona-Infektion – entweder schriftlich oder in einer kurzfristig einberufenen Sondersitzung der Gesundheitsministerkonferenz mit RKI-Chef Professor Lothar Wieler.
„Die Politik sollte die Expertise des RKI als Fundament für ihre Entscheidungen nutzen“, wird Holetschek wörtlich in einer Pressemeldung zitiert. Das sei vor allem auch mit Blick aufs Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen wichtig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Holetschek appelliert an die Ampel-Koalition in Berlin, „sich nicht in parteipolitischen Debatten zu verheddern, sondern endlich seriöse, vorausschauende und faktenbasierte Corona-Politik zu betreiben“.
Expertise des RKI wichtig
In Österreich fällt die Isolationspflicht für positiv Getestete am 1. August. Die Entwicklung im Nachbarland beobachte man freilich, sagt Bayerns Gesundheitsminister, verweist aber gleichzeitig aufs aktuell bundesweit hohe und deutlich intensivere Infektionsgeschehen als im vergangenen Sommer und wertet dies als „ungünstige Voraussetzungen für den Herbst und Winter“.
Umso wichtiger sei deshalb die Expertise des RKI. „Ich will nicht, dass dies ein Herbst der Hilflosigkeit wird, sondern ein Herbst der Hoffnung“, so Holetschek. (mic)