Kommentar
Das Ende der Stagnation
Wenn über Versorgungsstrukturen für Schmerzpatienten diskutiert wird, entsteht seit Langem der Eindruck, dass sich zu vieles im Kreis dreht. Die medizinische Betreuung ist oft alles andere als bedarfsgerecht, es fehlt an Effizienz und Nachhaltigkeit, es kommt zu Über-, Unter- und Fehlversorgung. Dabei klagen an die zehn Prozent der Menschen in Deutschland über schwere Beeinträchtigung durch Schmerzen – Zahlen, die beim Schmerzkongress in Mannheim genannt wurden.
Die Deutsche Schmerzgesellschaft (DSG) bringt jetzt mit ihrem ehrgeizigen Innovationsprojekt PAIN 2020 zusammen mit der Barmer Bewegung ins Spiel. Lässt sich die Versorgungssituation von Patienten verbessern, wenn sie frühzeitig eine interdisziplinäre Diagnostik mit Therapieempfehlungen erhalten? Ob das Modell am Ende funktioniert, muss sich erst zeigen. Aber genau das ist ja der Sinn von Projekten, die mit dem Innovationsfonds finanziert werden.
Kein Zweifel: Es tut sich etwas in der Schmerzversorgung. Dazu gehört auch, dass die lange konkurrierenden großen Schmerzmedizinischen Gesellschaften DSG und DGS endlich aufeinander zugehen. Die Zeiten, in denen Versorgungsqualität von Schmerzpatienten stagniert, sollten endlich vorbei sein.
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