Diffuse Müdigkeit: Häufig ist es eine Depression

FRANKFURT/MAIN (mut). Ärzte sollten ihr Augenmerk vor allem auf psychische Störungen legen, wenn Patienten über Müdigkeit klagen. Eine aufwändige Diagnostik, etwa auf Tumoren, kann man sich dagegen meist sparen.

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Eine Depression kann sich auch als Müdigkeit tarnen. Darauf weist die DEGAM hin.

Eine Depression kann sich auch als Müdigkeit tarnen. Darauf weist die DEGAM hin.

© bvasilyev / shutterstock

Depression ist die häufigste Ursache einer primär unklaren Müdigkeit, stellt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) in ihrer aktualisierten Leitlinie fest und legt Ärzten vor allem zwei Diagnostik-Fragen ans Herz: "Haben Sie sich im letzten Monat oft niedergeschlagen, schwermütig oder hoffnungslos gefühlt? Haben Sie im letzten Monat oft wenig Interesse oder Freude an Ihren Tätigkeiten gehabt?"

Werden beide Fragen verneint, kann eine ausgeprägte Depression mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden. Wird mindestens eine Frage bejaht, sollten weitere Symptome erfragt werden wie Schlafstörungen, veränderter Appetit, Versagensängste, Konzentrationsschwierigkeiten oder Suizidgedanken. Werden fünf oder mehr von zehn Kriterien bejaht, ist von einer Depression auszugehen.

Suche nach Krebs bringt nichts

Die DEGAM schlägt in ähnlicher Weise Fragen zu Angststörungen vor: "Fühlten Sie sich im Verlauf der letzten vier Wochen deutlich beeinträchtigt durch nervliche Anspannung, Ängstlichkeit? Hatten Sie in den letzten vier Wochen eine Angstattacke?"

Auch hier deutet ein Ja auf eine seelische Störung. Ganz wichtig: Einige andere gefährliche Ursachen sollten ausgeschlossen werden, allen voran eine Schlaf-Apnoe, Medikamentennebenwirkungen sowie ein Substanzabusus.

Dagegen hält die DEGAM wenig davon, ohne weitere Hinweise nach organischen Ursachen wie Krebs zu fahnden.

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