Doping - junge Bodybuilder gefährdet

HEIDELBERG (bd). Vor den gesundheitlichen Folgen des wachsenden Anabolika-Konsums im Breitensport hat der Heidelberger Molekularbiologe Professor Werner Franke gewarnt. Bei jungen Bodybuildern würden zunehmend Kardiomyopathien, Leberschäden und schwere Persönlichkeitsveränderungen beobachtet, so Franke.

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Der Wissenschaftler und engagierte Kämpfer gegen das Doping im Spitzensport hat zusammen mit seiner Frau Brigitte Franke-Berendonk, die das systematische DDR-Doping in einem aufsehenerregenden Buch dokumentiert hat, das Bundesverdienstkreuz erhalten (die "Ärzte Zeitung" berichtete). Bei der Verleihung in Heidelberg wies Franke auf den hohen Prozentsatz junger Menschen in der Bodybuilder-Szene hin.

Nach seinen Aussagen nehmen Kardiomyopathien bei jungen Männern, die Kraftsport betreiben, in erschreckendem Maße zu. Auch gravierende Leberschäden wie das anabolikabedingte hepatozelluläre Adenom seien eine häufige Folgeerscheinung, nicht selten mit der gefährlichen Folge einer Leberruptur.

Doch nicht nur körperliche Schäden seien zu befürchten, so der Zellbiologe, sondern auch starke Persönlichkeitsveränderungen mit regelrechten Aggressionsausbrüchen seien auf ungehemmten Anabolikakonsum zurückzuführen.

Dieses Phänomen wird als "Roid Rage" bezeichnet. Solche Gesundheitsschäden und Persönlichkeitsveränderungen in der Kraftsportszene würden leider weitgehend verschwiegen, kritisierte der Heidelberger Forscher.

Als Naturwissenschaftler sei er verpflichtet, auf den Mißbrauch hinzuweisen. Die Weitergabe der Mittel sei in hohem Maße kriminell und müsse strafrechtlich stärker verfolgt werden, forderte Franke.

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