KOMMENTAR

Einen einfachen Weg wird es nicht geben

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Es klingt wie ein ganz einfaches künftiges Therapie-Konzept für Patienten mit Multipler Sklerose: Weil das Schilddrüsen-Hormon Thyroxin die Entstehung von Zellen im Gehirn anregt, die die schützende Isolierschicht der Nervenfortsätze - das Myelin - synthetisieren, brauchen die Patienten nur ausreichende Mengen des Hormons früh genug einzunehmen, und schon werden die durch den Verlust des Myelins ausgelösten Symptome gelindert.

So vielversprechend die aktuellen Ergebnisse im weithin akzeptierten Tiermodell dieser Krankheit auch sein mögen, dürfen sie nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Entstehung der neurodegenerativen Erkrankung viel komplexer ist.

Voraussetzung dafür, daß verlorengegangenes Myelin wieder gebildet wird, ist zudem das optimale Zusammenspiel der Oligodendrozyten mit anderen Zellen wie den Astrozyten sowie mit den Nervenfortsätzen selbst, mit Entzündungszellen und den Hirnstrukturen zwischen den Zellen.

Wenn Thyroxin eines Tages bei Multipler Sklerose tatsächlich von Bedeutung sein sollte, dann kann es nur im Konzert mit anderen Therapie-Optionen wie der Immunmodulation sein. Einen einfacheren Weg wird es wohl nicht geben.

Lesen Sie dazu auch: Hormon sorgt für neues Myelin im MS-Tiermodell

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Diagnose-Prävalenzen

Wo Autoimmunerkrankungen besonders häufig auftreten

Aktive schubförmige Multiple Sklerose (RMS)

Neue Daten untermauern günstiges Sicherheitsprofil von Ofatumumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tag der Privatmedizin

GOÄneu: Reuther und Reinhardt demonstrieren Geschlossenheit

Chronische Nierenerkrankung

Gicht: Harnsäuresenkende Therapie schadet der Niere wohl nicht

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!