Wahrnehmung für Hypos schärfen!

Erfolgreiche Insulintherapie braucht gute Patientenberatung

Damit eine Insulin-Therapie gelingt, muss sie Patienten gut vermittelt werden. Ein Diabetologe und eine Diabetes-Beraterin geben Tipps.

Veröffentlicht:

FRANKFURT / MAIN. Um Vorbehalte gegen die Insulintherapie auszuräumen, muss Patienten die Angst vor Hypoglykämien, Gewichtszunahme und vor Injektionen genommen werden. "Hier liegt eine hohe Verantwortung beim Arzt und seinem Team, den Patienten in das Management einzubinden", sagt Dr. Karsten Milek aus Hohenmölsen in Sachsen-Anhalt. "Therapie-Abbrecher gibt es nämlich am häufigsten unter Patienten, deren Bedürfnisse zu wenig berücksichtigt werden", erklärte der Diabetologe bei einer Veranstaltung von Lilly und Boehringer Ingelheim. Wenn eine Insulintherapie bei einem seiner Patienten ansteht, lässt Milek ihn zum Beispiel mit Selbstmessungen mehrere Blutzucker-Tagesprofile anlegen. Die Messwerte dienen dazu, den Zuckerkranken von der Notwendigkeit der Insulin-Therapie zu überzeugen.

Ein häufiger Grund für eine eigenmächtige Reduktion der Insulindosis sind Hypoglykämien. Wichtig ist hier, die Ursache für eine Unterzuckerung herauszufinden, sagte Milek. "Ein Beispiel: Ein Patient wollte essen und hat sich Insulin gespritzt. Er wurde dann vom Postboten überrascht, mit dem er sich länger unterhalten hat. Kein Wunder, dass er umgekippt ist." Patienten müssen daher ihre Wahrnehmung für eine sich anbahnende Unterzuckerung schärfen – und dabei kommen Diabetes-Beraterinnen wie Ellen Rebmann aus Fulda ins Spiel. "Viele befinden sich, wenn sie zu mir kommen, in einer Art Schockstarre", beschrieb Rebmann bei der Veranstaltung die Ängste ihrer Patienten vor der Insulintherapie. Praktische Hilfen erleichtern ihr die Beratung. So verwendet sie gerne die Einstellungsmappe des Glargin-Biosimilars Abasaglar® mit Kurzanleitung, Blutzuckertagebuch und Broschüre, in der Patienten die wichtigsten Punkte nachlesen können. (bae)

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Unter 120 mmHg

Striktere Blutdruckkontrolle bei Diabetes wohl doch sinnvoll

Diagnose-Prävalenzen

Wo Autoimmunerkrankungen besonders häufig auftreten

„ÄrzteTag“-Podcast

Sind Diabetologen erleichtert über das Aus der Ampelkoalition, Herr Schwarz?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Im Vordergrund Savanne und eine Giraffe, im Hintergrund der Kilimandscharo.

© espiegle / stock.adobe.com

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Die Autorinnen und Autoren resümieren, dass eine chronische Lebererkrankungen ein Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer akuten Pankreatitis ist. Sie betonen aber, dass für eine endgültige Schlussfolgerungen die Fallzahlen teils zu gering und die Konfidenzintervalle zu weit sind.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Mehr Komplikationen, höhere Sterblichkeit

Akute Pankreatitis plus CLD – eine unheilvolle Kombination

Einweg-E-Zigaretten

© Moritz Frankenberg / dpa

Vaping

Konsum von fruchtigen E-Zigaretten im Trend