Fernreisen sind auch für Asthma-Kranke drin

Asthmatiker können sich auf Fernreisen begeben, ohne schwere Exazerbationen befürchten zu müssen. Voraussetzung ist jedoch, daß sie sich in stabilem Zustand befinden, ausreichend Medikamente mitnehmen und Einschränkungen in Kauf nehmen, was das Reiseziel betrifft.

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Alle Patienten mit einem Asthma bronchiale, die keine ausgeprägte bronchiale Obstruktion, das heißt keinen FEV1 (Einsekundenkapazität)-Wert von unter 60 Prozent haben, sind reise- und flugreisetauglich, sagt der Hamburger Pneumologe und Tropenmediziner Dr. Manfred Peters. Wichtig ist jedoch, daß Asthma-Kranke ausreichend Medikamente für Notfälle mit in die Flugzeugkabine nehmen.

Die geringe Luftfeuchte in der Flugkabine kann Asthmaanfälle auslösen. Mit an Bord gehören daher für Asthmatiker etwa ein kurzwirksames Beta-Mimetikum und Theophyllin als Tropfen, empfiehlt Peters. Ein langwirksames Beta-Mimetikum sollte bereits vor Reiseantritt eingenommen werden.

Auch sollten Theophyllin-Ampullen mit Spritzen für akute Notfälle in der Reiseapotheke vorhanden sein. Häufig seien die modernen wasserlöslichen Theophylline in vielen Ländern nicht erhältlich, so Peters. Den Patienten sollte auch ein in der Landessprache verfaßtes Begleitschreiben mit genauer Diagnose mitgegeben werden, meint Dr. Martin Grobusch vom Tropeninstitut Tübingen. So könnten Probleme beim Zoll wegen mitgeführter Medikamente vermieden werden.

Ein weiterer Tip: Patienten mit allergischem Asthma bronchiale sollten ans Meer oder ins Hochgebirge fahren, da hier die Allergenbelastung geringer ist. Von Aufenthalten in Höhen über 3000 Metern wird jedoch abgeraten. Auf Bergwanderungen kann es zu schweren Asthma-Anfällen kommen (Arch Intern Med 162, 2002, 2421). Besonders gefährdet sind Patienten, die im Jahr vor der Reise mindestens dreimal pro Woche einen Bronchodilatator benötigt haben, sowie Personen, die sich auf körperlich sehr anstrengende Reisen ins Hochgebirge begeben. (ikr)

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