Neues Versorgungskonzept

Gesundheitskiosk stärkt Kompetenz der Patienten

In Hamburg-Billstedt wurde kürzlich der bundesweit erste Gesundheitskiosk eröffnet. Davon könnten gerade auch Diabetiker profitieren.

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HAMBURG. Ein niedrigschwelliges Hilfs- und Beratungsangebot für Patienten insbesondere in sozial schwächeren Stadtteilen, das ist der Kerngedanke hinter dem Gesundheitskiosk. Das Projekt, das kürzlich im Hamburger Stadtteil Billstedt angelaufen ist, wird vom Innovationsfonds gefördert, und ist Teil eines Gesundheitsnetzwerks, das die "Gesundheit für Billstedt/Horn UG" mit ihrem Hauptgesellschafter, dem Ärztenetz Billstedt-Horn, sowie die AOK Rheinland/Hamburg derzeit in den Stadtteilen Billstedt und Horn gemeinsam mit Partnern aus der Region aufbauen.

Der Gesundheitskiosk hat vielfältige Aufgaben: Das medizinisch ausgebildete und mehrsprachige Team berät Patienten zum einen vor und nach Arztbesuchen, koordiniert Behandlungsschritte, vermittelt aber auch an Einrichtungen und Vereine im Stadtteil. Damit wollen die Projektinitiatoren aber nicht nur bestehende Versorgungslücken schließen. Man wolle auch Gesundheitsförderung und Prävention in den Stadtteilen stärken. "Chronische Erkrankungen wie Diabetes treten in Billstedt/Horn fast zehn Jahre früher auf als im Hamburger Durchschnitt. Das wollen wir ändern", sagt Matthias Mohrmann, Mitglied des Vorstands der AOK Rheinland/Hamburg. Das Beratungsangebot ist kostenfrei und die Mitarbeiter im Kiosk sprechen neben Deutsch die in den Stadtteilen am häufigsten genutzten Sprachen, etwa Türkisch, Russisch oder Farsi. Laut Dr. Gerd Fass, Mit-Initiator des Gesundheitsnetzwerks und selbst niedergelassener Facharzt, erhöht die Beratung "die Wirkung unserer ärztlichen Empfehlungen und unterstützt die Patienten nachhaltig bei der Verhaltensänderung".

In den vergangenen drei Monaten wurde das Konzept im Rahmen einer Testphase in Mümmelmannsberg erprobt. "Das Angebot wurde von den Patienten sehr gut angenommen", berichtet Fass. Insgesamt seien bisher über 280 Einwohner von Billstedt und Horn beraten worden. (reh)

Weitere Infos unter:

www.gesundheitskiosk.de

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