Psychische Erkrankungen
Hälfte gesunder Lebenszeit geht verloren
SEATTLE. Die Bevölkerung wächst global weiterhin stark, zugleich steigt die Lebenserwartung auch in den Entwicklungs- und Schwellenländern.
Es überrascht daher wenig, wenn die Zahl der in Krankheit verbrachten Lebensjahre global zunimmt - von weltweit 538 Millionen im Jahr 1990 auf 765 Millionen im Jahr 2013.
Ein erheblicher Teil des Zuwachses an Krankheitsjahren geht dabei auf das Konto psychiatrischer Krankheiten (Lancet 2015; online 7. Juni).
Zusammen mit Muskel- und Gelenkkrankheiten verursachen Depressionen, Angst- und Suchterkrankungen mittlerweilerund die Hälfte aller verlorenen gesunden Lebensjahre. Rückenschmerzen sorgten 2013 wie auch schon 1990 weltweit am häufigsten für mit Krankheit verbrachte Lebensjahre (72 Millionen im Jahr 2013).
Depression sind inzwischen auf Platz zwei vorgerückt (rund 52 Millionen Krankheitsjahre) und haben die Eisenmangelanämie auf den dritten Platz verdrängt.
Migräne findet man an sechster, Angststörungen an neunter und Schizophrenie an elfter Stelle - hier hat sich an der Rangfolge seit 1990 wenig geändert.Bemerkenswert ist jedoch der Zuwachs der Krankheitsjahre bei der Alzheimerdemenz (plus 92 Prozent) und bei Kopfschmerzen durch Medikamentenmissbrauch (plus 120 Prozent).
Sie katapultieren diese Leiden auf die Plätze 21 und 18 der globalen Rangliste. Nur bei Diabetes (plus 136 Prozent, Platz 7) gibt es einen noch größeren Zuwachs. (mut)
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