Homöopathie zähmt Heuschnupfen

KÖLN (ug). Gerade Patienten, die jedes Jahr aufs Neue von Heuschnupfen geplagt werden, fragen beim Arzt oft nach einer homöopathischen Behandlung. Welche Möglichkeiten hier die organotrope Homöopathie bietet, war eines der Themen bei der Veranstaltung der "Ärzte Zeitung" zu Homöopathie in der täglichen Praxis.

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Auch zur Prophylaxe heftiger Niesattacken bei Heuschnupfen sind Homöopathika eine Option.

Auch zur Prophylaxe heftiger Niesattacken bei Heuschnupfen sind Homöopathika eine Option.

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Am Beispiel Heuschnupfen lasse sich gut nachvollziehen, wie man bei der indikationsbezogenen Homöopathie vorgeht, so Dr. Mirko Berger, Facharzt für Allgemeinmedizin aus Hamburg. Denn die organotrope oder indikationsbezogene Homöopathie ist eine schnelle, pragmatische, rationale Therapie bei Patienten mit akuten Krankheiten oder akuten Exazerbationen. Bei dieser Form der Homöopathie sind keine stundenlangen Anamnesen nötig. Es werden Einzelmittel eingesetzt, die sich bei bestimmten Indikationen bewährt haben. Entscheidend für die Wahl des Mittels sind die Symptome, die im Mittelpunkt der Beschwerden stehen.

Bei Heuschnupfen-Patienten etwa sei es wichtig herauszufinden, welche der vielfältigen Pollinosis-Symptome im Mittelpunkt der Beschwerden stehen und worunter der Patient am meisten leidet, so Berger, der die von der Deutschen Homöopathie-Union unterstützte Fortbildungsveranstaltung "Homöopathie für die tägliche Praxis" in Köln geleitet hat.

Bei Fließschnupfen ist Allium cepa ein geeignetes Mittel

Wenn ein Patient besonders unter brennendem, wässrigem Fließschnupfen leidet und sich die Beschwerden an der frischen Luft bessern, ist Allium cepa (Küchenzwiebel) das richtige Mittel.

Euphrasia (Augentrost) dagegen ist angezeigt, wenn Heuschnupfen-Patienten vor allem an gereizten, brennenden, tränenden Augen leiden und so lichtempfindlich sind, dass sie Sonnenbrillen tragen. Diese Patienten können zusätzlich Schnupfen oder andere Heuschnupfen-Symptome haben, aber die Probleme an den Augen quälen sie am meisten.

Steht ein unerträgliches Jucken tief im Gaumen und im Hals im Vordergrund, ist Wyethia das Mittel der Wahl. Juckt es dagegen vor allem tief in den Ohren, sollte Arundo (Wasserrohr) verschrieben werden.

Ein weiteres hochpotentes Antiallergikum der Homöopathie" ist Galphimia. Leitsymptome sind tränende, juckende Augen, eine fließende Nase mit Niesanfällen und dazu erschwertes Atmen. Dieses Mittel eigne sich auch zur Prophylaxe, so Dr. Markus Wiesenauer. Der Facharzt für Allgemeinmedizin und Arzt für Homöopathie in Weinstadt empfiehlt, Menschen mit allergischer Disposition sechs bis acht Wochen vor Beginn der Pollensaison einmal täglich fünf Globuli oder eine Tablette Galphimia D6 zu verschreiben.

Einsteiger in die Homöopathie sollten zunächst auf die Potenzen D6 oder D12 setzen. Die Dosierung ist einfach: "Je heftiger die akuten Beschwerden, desto häufiger die Einnahme", so Berger. Bei sehr heftiger Symptomatik empfiehlt er sechs bis zehn Stunden lang stündlich fünf Globuli, ab dem zweiten Tag dann drei- bis fünfmal täglich. Bei nicht so akutem Geschehen empfiehlt er von Anfang an drei- bis fünfmal täglich fünf Globuli. Sobald Besserung eintritt, und das geschieht oft schnell, wird die Medikation abgesetzt.

Die indikationsbezogene Homöopathie sei auch gut mit der Schulmedizin kombinierbar, so die Referenten. Sie schaffe so einen tiefen Zugang zu Patienten. Das wiederum fördere die Patientenzufriedenheit, sowie auch eine, wie Wiesenauer sagte, "Doktorzufriedenheit".

Leitfaden organbezogene Homöopathie

Auf der Veranstaltung haben die Teilnehmer das Handbuch der "Ärzte Zeitung" - Ein Leitfaden zur organbezogenen Homöopathie erhalten. Darin geben erfahrene niedergelassene Kollegen zu vielen Indikationen praxisrelevante Tipps und Therapievorschläge. Die 13 Kapitel sind zertifiziert; online gibt es bis zu 26 Punkte.

Das Handbuch kann auch gesondert bestellt werden zum Preis von 30 Euro plus 7 Euro Versand bei: Ärzte Zeitung Verlagsgesellschaft mbH, Am Forsthaus Gravenbruch 5, 63263 Neu-Isenburg, Tel.: 0 61 02 / 506-148; Fax: - 44 148, E-Mail: vertrieb@aerztezeitung.de

Weitere Termine von "Homöopathie für die tägliche Praxis" sind: am 28.06.2008 in Unterhaching, am 27.09.2008 in Hamburg und am 08.11.2008 in Dresden. (eb)

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