Impfstoff gegen Hepatitis C zeigt erste Erfolge

Neue Hoffnung im Kampf gegen Hepatitis C: Ein neues Impfkonzept hat sich in ersten Studien als vielversprechend erwiesen.

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Modell von Hepatitis-C-Viren: Eine Studie weckt die Hoffnung, einen Impfschutz gefunden zu haben.

Modell von Hepatitis-C-Viren: Eine Studie weckt die Hoffnung, einen Impfschutz gefunden zu haben.

© Sebastian Schreiter / Springer Verlag

NEU-ISENBURG (eis). Bei der Entwicklung eines dringend benötigten Impfstoffs gegen das Hepatitis-C Virus (HCV) melden britische Forscher Fortschritte.

Für den neuen Impfstoff wurden dabei Antigene aus dem Virusinneren gewählt, sogenannte nicht-strukturelle Proteine (Sci Transl Med 2012; 4: 115ra1). Die bei herkömmlichen Impfstoffen meist verwendeten Oberflächenantigene hatten sich nämlich bei HCV als unwirksame Impfstoffkandidaten erwiesen, weil das Virus die Struktur seiner Hülle häufig verändert.

Bei dem neuen Impfstoff wurden die HCV-Antigene an Adenoviren als Vektoren gekoppelt. 41 gesunde Probanden wurden damit in einer Phase-I-Studie geimpft. In Folge gab es eine starke Immunantwort, die nach Angaben der Forscher mindestens ein Jahr anhielt.

Weitere Studien nötig

Bei der Abwehrreaktion wurden HCV-spezifische T-Zellen gebildet, die gegen zwei Serotypen der Viren gerichtet waren (HCV1A und -3A).

Belegt wurde zudem die Sicherheit des Impfkonzepts. In weiteren Studien sollen nun Menschen aus Risikogruppen geimpft werden, um belegen zu können, dass der Impfstoff wirklich vor der Infektion schützt, so die Forscher.

Die Zahl der chronisch mit HCV Infizierten wird weltweit auf 130 bis 170 Millionen geschätzt. Es könnte daher bis zu dreimal so viele HCV- wie HIV-Infizierte geben.

Über Blut übertragen

Auch in Deutschland wird von mehreren hunderttausend chronischen HCV-Virusträgern ausgegangen.

Das Virus wird über Blut übertragen; oft infizieren sich Drogensüchtige beim Spritzentausch. Bis in die 90er Jahre wurde HCV auch über Bluttransfusionen und Blutprodukte weitergegeben.

Die Infektion wird in den ersten Jahren häufig nicht erkannt, kann jedoch binnen Jahrzehnten zu Zirrhose und Leberkrebs führen.

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