Kaffee beugt Leberkrebs vor
Der Genuss von Kaffee senkt offenbar das Risiko für die Entstehung von Leberkrebs - und das abhängig von der Menge.
Veröffentlicht:
Gute Nachricht für Kaffeetrinker: Je mehr Kaffee, desto besser anscheinend für die Leber.
© SXPNZ / fotolia.com
FREIBURG. Vor fünf Jahren hat eine italienische Fallkontrollstudie zu den Auswirkungen von Kaffeekonsum auf das Auftreten von Leberzellkarzinomen (HCC) für einige Aufmerksamkeit gesorgt. Jetzt haben Experten einen möglichen Mechanismus identifiziert.
In der italienischen Fallkontrollstudie war der Genuss von ein bis zwei Tassen Kaffee pro Tag in den zehn Jahren vor dem Stichtag mit einem um 20 Prozent niedrigeren Risiko für Leberzellkarzinome assoziiert. Bei drei bis vier Tassen waren es 60 Prozent und bei fünf oder mehr Tassen 70 Prozent. Es gab also einen deutlichen Hinweis auf eine Dosisabhängigkeit des protektiven Effekts. Nur der Mechanismus war völlig unklar.
"Kollegen der Arbeitsgruppe von Professor Michael Manns an der Medizinischen Hochschule Hannover haben jetzt herausgefunden, dass Kaffee in der Leber das Enzym UDP Glucuronyltransferase (UGT1A) induziert", sagte Professor Herbert Blum von der Universität Freiburg bei einer Veranstaltung anlässlich der IV Falk Gastro-Konferenz in Freiburg. Die entsprechende Veröffentlichung befinde sich derzeit bei dem internationalen Journal "Gastroenterology" im Druck, so Blum.
Das Enzym UGT1A ist in der Leber an der Entgiftung toxischer Substanzen beteiligt. Vermehrter Kaffeekonsum könnte demnach dazu führen, dass die Leber Giftstoffe effektiver abräumt, was wiederum die Hepatozyten schützt.
Welche Substanz oder Substanzkombination genau im Kaffee den hemmenden Einfluss auf UGT1A hat, ist nicht klar. Das Koffein scheint es aber nicht zu sein. "Der Effekt trat bei normalem Kaffee, bei Instant-Kaffee und bei entkoffeiniertem Kaffee auf", berichtete Blum.