Kardiologe: ADHS-Arznei begünstigt Hypertonie

BERLIN (dpa). Kinder und Jugendliche mit ADHS, die medikamentös behandelt werden, sollten unbedingt regelmäßig zum Bluthochdruck-Check, betont der Kinderkardiologe Professor Martin Hulpke-Wette aus Göttingen.

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"Es gibt Hinweise, dass beispielsweise Methylphenidat den Blutdruck bei 80 Prozent der Patienten erhöht. Meist nur geringfügig, aber bei Einzelnen steigt er auch stark und dauerhaft an", sagt Hulpke-Wette

Eine gründliche Anamnese vor der ADHS-Therapie und ein Check alle drei Monate sei unerlässlich, so der Kinderkardiologe. Erst 2010 seien erstmals deutsche Blutdruck-Normwerte für normalgewichtige Kinder bestimmt worden.

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Konsequente Behandlung

Gut therapierte ADHS-Patienten rauchen seltener

Kommentare
Dr. Hans-Jürgen Kühle 30.01.201206:43 Uhr

Hypertonie und ADHS: Grund zur Sorgfalt, aber nicht zur Sorge!

Sorgfältige kontinuierliche RR+Pulskontrollen bei Stimulanzientherapie bei ADHS lassen einen RR-Anstieg rechtzeitig erkennen - auch unter diesen Patienten gibt es Familien mit essentiellen Hypertonien. Dies ist KEIN Damoklesschwert, sondern bedarf der Behandlung und nicht der Panik.
Ich zitiere dazu den ausführlichen Bericht der ÄRZTEZEITUNG vom 01.11.2011: "ADHS-Arzneien bergen kein Herzrisiko - Viele Ärzte und Eltern von Kindern mit ADHS waren verunsichert: Fördern die Medikamente etwa Herzinfarkte, wie häufig behauptet? Nein, sagen jetzt US-Forscher. Ihre groß angelegte Studie mit über einer Million Teilnehmern ergab: Unter der Therapie steigt das Risiko für Infarkte nicht."
Eine weitere große Studie, die zeigt, dass es keine erhöhte Inzidenz kardiovaskulärer Erkrankungen bei medikamentös behandelten ADHS-Patienten gibt, erschien im JAMA am 6.1.2012.

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