Krebs durch Transfusion? - Das ist eine Mär

STOCKHOLM (ple). Bluttransfusionen sind auch dann sicher, wenn zunächst gesunde Blutspender Jahre nach der Blutabnahme an Krebs erkranken: Das Krebsrisiko nach einer Transfusion ist einer großen skandinavischen Studie zufolge offenbar nicht erhöht.

Veröffentlicht:

Für die Sicherheit von Blut und Blutprodukten ist viel getan worden. Mit Erfolg: Denn inzwischen liegt in Deutschland die Wahrscheinlichkeit, sich durch Blutübertragung etwa mit HIV oder Hepatitis-C-Viren zu infizieren, bei 1 zu 15 Millionen. Bei Hepatitis-B-Viren liegt das Risiko bei 1 zu 500 000.

Vor einigen Jahren wurde die Hypothese aufgestellt, dass durch eine Transfusion Krebszellen übertragen werden und Tumoren im Empfänger auslösen könnten. In einigen kleinen Studien wurde dann auch ein erhöhtes Risiko für Krebs gefunden, etwa für ein Non-Hodgkin-Lymphom. Andere Studien dagegen konnten das nicht bestätigen.

Das gelang jetzt auch nicht in einer sehr großen skandinavischen Studie, in der Daten aus Dänemark und Schweden ausgewertet wurden (Lancet 369, 2007, 1724). Basis der retrospektiven Untersuchung waren die Daten von mehr als 1,3 Millionen Transfusionsempfänger, die zwischen 1968 und 2002 in den beiden Ländern registriert worden waren.

Für die Studie auswertbar waren die Daten von mehr als 350 000 Transfusionsempfängern. Von diesen hatten knapp 12 000 Empfänger Blut oder Blutprodukte von Spendern mit Krebsvorstufen bekommen, also von Spendern, die innerhalb von fünf Jahren nach der Blutspende an Krebs erkrankt waren. Im Vergleich zu jenen Empfängern, die Transfusionen von Gesunden erhalten hatten, war die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, in der Vergleichsgruppe nicht erhöht.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema

Rheuma Update 2025

HPV-Infektionen gehen auch die Rheumatologie etwas an

Krebsprävention

Analkrebs durch HPV-Impfung vorbeugen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg