Ebola

Liberia erklärt Notstand für beendet

Liberia beendet in der Ebola-Krise den ausgerufenen Notstand. Besiegt sei die Krankheit aber noch längst nicht, warnt die Präsidentin. Deutschland stockt unterdessen seine Mittel für Entwicklungshilfe kräftig auf - vor allem wegen Ebola.

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MONROVIA/WASHINGTON. Liberia hat den wegen der Ebola-Epidemie seit drei Monaten geltenden Ausnahmezustand für beendet erklärt. Damit werden die Freiheitsrechte der Menschen in dem westafrikanischen Land weniger eingeschränkt.

Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf warnte jedoch, dies bedeute nicht, dass die Krankheit besiegt sei. Liberia ist das von der Seuche bislang am schlimmsten betroffene Land, aber es gibt dort Anzeichen einer Stabilisierung.

60 Millionen Euro für Entwicklungshilfe

Deutschland wird wegen der zahlreichen neuen Krisen im kommenden Jahr 60 Millionen Euro mehr für Entwicklungshilfe ausgeben als bisher geplant. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte am Freitag nach den Schlussverhandlungen des Haushaltsausschusses des Bundestags für den Etat 2015: "Damit bin ich sehr zufrieden und kann die Arbeit gezielt fortsetzen."

Der Etat seines Ministeriums wurde unter anderem wegen der Zunahme der Flüchtlinge in Nahost und Nordafrika aufgestockt. Außerdem ist wegen der Ebola-Epidemie in Westafrika geplant, das Gesundheitswesen von Sierra Leone, Liberia und Guinea zu stärken.

Mehrere deutsche Hilfsorganisationen hatten am Donnerstag eine Erhöhung der Ausgaben für Entwicklungspolitik angemahnt. Diese liegen derzeit bei 0,38 Prozent des Bruttonationaleinkommens.

USA schicken weniger Helfer

Die USA schicken hingegen etwa 1000 Soldaten weniger als ursprünglich geplant nach Westafrika. Bis Mitte Dezember gingen lediglich 3000 Soldaten in die Krisenregion, sagte Generalmajor Gary Volesky.

Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) wird schon bald nicht-zugelassene Medikamente an Patienten in Guinea erproben. Getestet werden bei den freiwilligen klinischen Tests zwei verschiedene Wirkstoffe (Brincidofovir und Favipiravir) sowie die Antikörper-Behandlung mit Blut und Plasma von genesenen Patienten, kündigte MSF in Genf an. Ziel aller Versuche sei es, die Überlebensrate innerhalb von 14 Tagen deutlich zu erhöhen.

WHO bremst Erwartungen an Ebola-Medikament

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bremste dennoch die Hoffnungen, schon bald ein Medikament gegen Ebola zu finden. Derzeit gebe es nur wenige aussichtsreiche Kandidaten, sagte der zuständige WHO-Programmleiter Martin Friede in Genf.

Jene Medikamente, für die es bislang aussagekräftige Daten gebe, seien nicht in den nötigen Mengen herstellbar. Für die meisten ausreichend verfügbaren Mittel seien aber noch Tierversuche vor allem an Primaten nötig. Insgesamt liegt der WHO eine Liste von mehr als 120 experimentellen Medikamenten vor.

Ein Komitee aus Wissenschaftlern hatte am Mittwoch und Donnerstag bei der WHO über mögliche Behandlungen gegen Ebola beraten. Besonders wichtig ist nach ihrer Einschätzung ein hoher Standard bei der Krankenhausversorgung, der in den Ebola-Gebieten Westafrikas kaum gewährleistet sei.

Diese Situation müsse auch bei Medikamententests berücksichtigt werden, warnte die WHO. Gewisse Behandlungserfolge mit bestimmten Wirkstoffen in Europa und den USA könnten deshalb nicht einfach verallgemeinert werden. (dpa)

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