Schlafmangel und Co

Mehr Herzinfarkte nach Zeitumstellung

Die Zeitumstellung im Frühling erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt. Eine Datenanalyse der DAK-Gesundheit zeigt einen Anstieg der Klinikbehandlungen um 25 Prozent.

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Wer hat an der Uhr gedreht ...

Wer hat an der Uhr gedreht ...

© Herby ( Herbert ) Me / fotolia.com

HAMBURG. Nach einer aktuellen Langzeitanalyse kamen in den ersten drei Tagen nach der Zeitumstellung 25 Prozent mehr Patienten mit Herzbeschwerden ins Krankenhaus als im Jahresdurchschnitt - und das kontinuierlich seit 2006. Das berichtet die der DAK-Gesundheit.

Der diesjährige Wechsel zur Sommerzeit findet vom 29. auf den 30. März statt. Die Nacht von Samstag auf Sonntag verkürzt sich um eine Stunde: Um zwei Uhr werden die Uhren vorgestellt.

Allein im Vergleich der vergangenen drei Jahre habe es in den drei Tagen nach der Zeitumstellung zur Sommerzeit bei Versicherten der Krankenkasse im Schnitt jeweils 40 Krankenhauseinweisungen wegen Herzinfarkt gegeben. Sonst seien es durchschnittlich 30 Einweisungen pro Tag, so die DAK-Gesundheit in einer Mitteilung.

"Wir beobachten diese Entwicklung seit einigen Jahren", wird DAK-Krankenhaus-Experte Peter Rowohlt in der Mitteilung zitiert. "Die Häufung in mehr als einem halben Jahrzehnt ist auffällig und stützt eine schwedische Studie, die zu der gleichen Beobachtung gekommen ist."

Der Leiter der Abteilung "Krankenhausleistungen" DAK vermutet als Ursache unter anderem Schlafmangel und die Änderung des Biorhythmus durch die Zeitumstellung: Die fehlende Stunde bringe den Hormonhaushalt durcheinander.

Tipps für Patienten

70 Prozent der deutschen Bevölkerung seien übrigens für die Abschaffung der Sommerzeit, jeder Vierte kämpfe mit den Folgen der Zeitumstellung - vor allem Frauen seien betroffen.

Bereits ein paar Tage vor der Zeitumstellung immer etwas früher zu Bett gehen und auch die Mahlzeiten früher als gewohnt einnehmen. An den ersten Tagen nach der Umstellung abends möglichst leicht essen und keine aufputschenden Getränke wie Kaffee oder Alkohol vor dem Schlafengehen trinken.

Wer abends unter Einschlafproblemen leidet, sollte Dragees oder Kräutertees mit Baldrian, Hopfen, Johanniskraut und Melisse ausprobieren. Auch autogenes Training hilft. Schlafmittel nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen.

Wen tagsüber die Müdigkeit plagt, der legt am besten eine kurze Pause ein. Optimal: ein kurzer Rundgang an der frischen Luft. (eb)

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