Mischinsulin wirkt besonders effektiv

WIESBADEN (hbr). Typ-2-Diabetiker erreichen mit einer Kombitherapie aus NovoMix® 30 und Metformin im Vergleich zu Insulin glargin plus Glimepirid eine signifikant bessere Blutzuckereinstellung. Das hat die EuroMix-Studie ergeben.

Veröffentlicht:

Über die Daten der kürzlich veröffentlichten Studie hat Dr. Markus Eidenmüller aus Marburg beim Internistenkongreß in Wiesbaden berichtet. Die Studie verglich nicht Medikamente, sondern zwei oft bei Typ-2-Diabetikern verwendete Therapieprinzipien: 127 Patienten erhielten Insulin glargin plus den Sulfonylharnstoff Glimepirid. Insulin glargin wirkt etwa 24 Stunden lang; es wurde einmal täglich injiziert. Glimepirid regt die Insulinsekretion an.

128 Teilnehmer spritzten das biphasische Mischinsulin Insulin aspart (NovoMix® 30) zweimal täglich und erhielten außerdem Metformin. Das biphasische Insulin aspart enthält einen Basalinsulin-Anteil von 70 Prozent, außerdem 30 Prozent des schnell wirkenden Analogons Insulin aspart als Mahlzeiten-Bolus. Metformin verbessert unter anderem die Insulinresistenz.

Alle Patienten waren noch nie mit Insulin behandelt. Sie hatten seit mindestens sechs Monaten Typ-2-Diabetes und nahmen seit mindestens vier Monaten orale Antidiabetika ein. Ihr HbA1c lag zu Beginn zwischen sieben und zwölf Prozent. Blutzucker-Ziele waren nüchtern zwischen 90 und 144 mg/dl und eineinhalb Stunden nach dem Essen zwischen 90 und 180 mg/dl.

Nach 26 Wochen waren die Nüchternwerte ähnlich. Der HbA1c hatte in beiden Gruppen abgenommen. Die Verringerung mit Insulin aspart war signifikant stärker. Auch die Blutzuckerwerte nach Frühstück und nach Abendessen waren in dieser Gruppe signifikant niedriger.

Allerdings waren leichte Hypoglykämien dreimal häufiger, meist zwei bis drei Stunden nach dem Abendessen. Hier könnte also die Ernährung eine Bedeutung haben, so Eidenmüller bei einem von Novo Nordisk unterstützten Symposium. Schwere Unterzuckerungen kamen in beiden Gruppen nur einmal vor. Das Körpergewicht stieg bei Insulin aspart um 0,7 kg und beim Basalinsulin um 1,5 kg. Dieser Unterschied war nicht signifikant.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Mit Nüchternglukose und Anthropometrie

Risiko für Diabetes lässt sich offenbar berechnen

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg