Prävention
Mit Intervallfasten gegen Diabetes
Intervallfasten führte bei übergewichtigen Mäusen zu weniger Fettablagerungen im Pankreas. Das könnte eine Option zur Prävention von Diabetes sein.
Veröffentlicht:POTSDAM-REHBRÜCKE. Intervallfasten verbessert die Insulinsensitivität und beugt einer Fettleber vor. Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) haben nun im Tiermodell gezeigt, dass damit auch Fettablagerungen im Pankreas schrumpfen (Metabolism 2019; online 17. Mai). Dies könnte ein weiterer Hinweis auf eine präventive Wirkung von Intervallfasten vor Typ-2-Diabetes sein.
Das DIfE-Team um die Professoren Annette Schürmann und Tim J. Schulz hat belegt, dass übergewichtige Mäuse, die anfällig für Diabetes mellitus sind, eine hohe Ansammlung von Fettzellen im Pankreas haben. Übergewichtige Mäuse hingegen, die durch ihr Erbgut gegen Diabetes gefeit sind, haben kaum Fett im Pankreas, dafür aber in der Leber.
„Fettansammlungen außerhalb von Fettgewebe, etwa in Leber, Muskeln oder Knochen, wirken sich negativ auf die Organe und den gesamten Körper aus. Welchen Einfluss Fettzellen in der Bauchspeicheldrüse haben, war bisher nicht klar“, betont Schürmann in einer DIfE-Mitteilung.
Wie sah das Studiendesign aus?
In den Versuchen wurden die diabetes-anfälligen Tiere in zwei Gruppen geteilt: Eine Gruppe durfte ad libitum fressen. Die zweite Gruppe bekam abwechselnd einen Tag unbegrenzt Futter und einen Tag nichts. Ergebnis: In Gruppe eins reicherten sich viele Fettzellen im Pankreas an, in der zweiten Gruppe hingegen nur wenige.
Die Forscher haben dann Fett-Vorläuferzellen aus dem Pankreas von Mäusen isoliert und zu Fettzellen ausreifen lassen. Wurden die reifen Zellen anschließend zusammen mit Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse kultiviert, setzten die Beta-Zellen der „Inseln“ verstärkt Insulin frei.
„Wir vermuten, dass durch die erhöhte Insulinfreisetzung die Langerhans-Inseln von diabetesanfälligen Tieren schneller erschöpfen und nach einiger Zeit ihre Funktion ganz einstellen. Auf diese Weise könnte Fett in der Bauchspeicheldrüse zur Entstehung des Typ-2-Diabetes beitragen“, so Schürmann. (eb)