Kommentar
Neue Rangordnung der RAAS-Blocker?
Die in der Regel nicht mit spürbaren Beschwerden einher gehende Hypertonie wird auch als "stiller Killer" bezeichnet. Seine tödlichen Wirkungen zu verhindern ist das Ziel jeder blutdrucksenkenden Therapie. Dass dieses Ziel tatsächlich erreicht wird, konnte eine Forschergruppe nun für die Klasse der das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) blockierenden Wirkstoffe in einer Metaanalyse nachweisen.
Den Nutzen der Mortalitätsreduktion verbuchen die Autoren allerdings ausschließlich auf Seiten der ACE-Hemmer, während sie den Sartanen nur einen neutralen Effekt bescheinigen. Ist damit die Rangordnung innerhalb der Klasse der RAAS endgültig zugunsten der ACE-Hemmer geregelt? Wohl kaum!
Denn der direkte Vergleich von ACE-Hemmern und Sartanen als unterschiedliche Wirkansätze der RAAS-Blockade war keineswegs das a priori definierte Ziel dieser Metaanalyse.
Der entdeckte Unterschied zwischen beiden Wirkstoffgruppen, der viele und nicht nur substanzspezifische Gründe haben kann, kann deshalb als "Post-hoc"-Ergebnis bestenfalls die Basis für eine neue Hypothese bilden. Um einen Beweis, der etwa die Hochdruckliga zur Revision ihrer Leitlinien bewegen müsste, handelt es sich nicht.
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