Welttag der Suizidprävention
Patientenschützer drängen auf ein „Aktionsprogramm Suizidprophylaxe 60plus“
Der heutige 10. September ist „Welttag der Suizidprävention“. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fokussiert auf ältere Menschen mit Depressionen.
Veröffentlicht:Berlin/München. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz dringt auf bessere Unterstützungsangebote für ältere Menschen mit Depressionen. Über-60-Jährige seien überproportional häufig unter Suizidtoten zu finden, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Und eine Hauptursache für Suizide seien Depressionen.
Gerade für Pflegebedürftige fehlten aber angepasste psychiatrische und psychologische Hilfen. Deshalb müsse die Bundesregierung ein „Aktionsprogramm Suizidprophylaxe 60plus“ auflegen.
„Ziel muss es sein, die Zahl der Suizide zu halbieren“, sagte Brysch anlässlich des Welttags der Suizidprävention am Sonntag. Dafür brauche es ein Präventionsgesetz. „Der Rechtsanspruch auf kurzfristige Sprechstunden, Behandlungsplätze und aufsuchende Therapieangebote muss noch in dieser Legislaturperiode kommen.“ Gerade pflegebedürftige Menschen bräuchten solche Angebote, da sie oft immobil seien.
„Auch Kinder und Jugendliche nicht vernachlässigen!“
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek unterstützt die Forderung des Vorstands der Deutschen Stiftung Patientenschutz nach mehr Hilfen für ältere Menschen mit Depressionen. In einer Mitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege am Sonntag verweist er dabei unter anderem auf das Projekt „Hilfe in seelischer Not – Psychische Gesundheit für Alt und Jung“ des Universitätsklinikums Regensburg. Dabei werden Erste-Hilfe-Kurse zur psychischen Gesundheit für Jugendliche sowie für ältere Menschen entwickelt.
„Wir dürfen aber auch die Kinder und Jugendlichen keineswegs vernachlässigen“, wird Holetschek zitiert. Zur Suizidprävention von Kindern und Jugendlichen fördere die Staatsregierung das Projekt [U25] Nürnberg. Jüngere Menschen in Suizidgefahr und in psychischen Krisen können sich dabei vertraulich und anonym an die Beratungsstelle per Mail wenden. Die Beratung erfolgt durch gleichaltrige Ehrenamtliche. Diese werden von professionellen, hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgebildet und regelmäßig fachlich begleitet.“ (dpa, eb)