REM-Schlafstörung deutet auf M. Parkinson

FRANKFURT/MAIN (KHS). Heftige nächtliche Bewegungen beim Träumen, sogenannte REM-Schlafstörungen, sind ein Frühsymptom für M. Parkinson. Darauf deuten zwei neue Studien. Die meisten der Patienten mit REM-Schlafstörungen haben zudem Riechstörungen - ein weiteres Parkinson-Frühsymptom.

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In einer US-amerikanischen Studie haben Ärzte 29 Patienten, die aufgrund ihrer REM-Schlafstörung im Schlaflabor untersucht wurden, sieben Jahre beobachtet. In dieser Zeit hätten 19 der Patienten einen Morbus Parkinson entwickelt. Das hat Professor Wolfgang Oertel von der Universitätsklinik Marburg auf einer Veranstaltung des Bundesforschungsministerium in Frankfurt am Main berichtet.

In Deutschland sei vor einigen Jahren eine ähnliche Studie mit 30 Patienten gestartet worden, so Oertel. Bei den Patienten sei außerdem ein Riechtest gemacht worden - bekanntlich können Menschen mit einem beginnenden Morbus Parkinson bestimmte Gerüche wie Oregano schlecht wahrnehmen.

    Bei gestörtem REM-Schlaf ist der Riechsinn oft geschwächt.
   

Das Ergebnis: 29 der 30 Patienten hätten zu Beginn Riechstörungen, die ihnen zum Teil selbst noch nicht aufgefallen waren. Inzwischen seien bei Folgeuntersuchungen bei allen 30 Patienten Riechstörungen festgestellt worden, so Oertel.

Von den 30 Patienten stimmten elf einer weitergehenden Untersuchung mit bildgebenden Verfahren zu. Bei drei von ihnen habe man Veränderungen in der Substantia nigra gefunden, die typisch für Morbus Parkinson sind. Bis jetzt hätten innerhalb weniger Jahre fünf der 30 Patienten Parkinson-Symptome entwickelt, so der Neurologe.

Oertel betonte, daß offenbar nur ein kleiner Teil der Parkinson-Patienten im Frühstadium der Erkrankung REM-Schlafstörungen habe. Hätten Personen mit solchen Schlafstörungen jedoch auch Riechstörungen, oder zeigten sie im MRT Auffälligkeiten im der Substantia nigra, erhärte dies den Verdacht, daß sie in den folgenden Jahren einen M. Parkinson entwickeln.

Als Ursache für die Parkinson-Frühsymptome werde der Tod von Neuronen im Nucleus olfactorius und im Hirnstamm vermutet. Im Hirnstamm finde ein Teil der Schlaf-Wach-Regulation statt. Erkrankt der Hirnstamm entsprechend, werde die Muskelblockade im Schlaf aufgehoben.

Die Folge: Patienten mit einer REM-Schlafstörung setzten das, was sie träumen, in motorische Aktivität um. Vor allem bei angstbetonten Träumen könnten die Patienten um sich schlagen, wobei sie auch ihren Partner oder sich selbst verletzen könnten.

In der wissenschaftlichen Literatur sind bislang 200 bis 500 Patienten mit einer REM-Schlafstörung beschrieben. Zur Therapie der Patienten werden Benzodiazepine wie Clonazepam verwendet.

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