Kardiovaskuläres Risiko ist zweifach erhöht und entspricht dem von Diabetikern
PARIS (hub). Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) und Typ-2-Diabetiker verbindet etwas: Bei beiden ist das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen in gleichem Umfang erhöht.
Das Herz von Rheuma-Patienten war ein Schwerpunkt beim europäischen Rheuma-Kongress EULAR 2008 in Paris. So ergab eine Auswertung der Daten von etwa 350 RA-Patienten, dass bei ihnen die Häufigkeit kardiovaskulärer (CV) Ereignisse bei mehr als 3 pro 100 Patienten und Jahr lag. Bei gleichaltrigen Personen ohne RA war diese Rate nur halb so hoch. Auch die Auswertung der Daten von Typ-2-Diabetikern ergab ein doppelt so hohes CV-Risiko wie bei Nicht-Diabetikern. Das berichtete Dr. Mike Peters von der VU Universität in Amsterdam.
Noch plastischer beschreibt eine bereits vergangenes Jahr vorgestellte Studie das Herzrisiko von RA-Patienten: Ihr kardiovaskuläres Risiko entspricht dem von Menschen ohne RA, die fünf bis zehn Jahre älter sind. (ACR-Kongress 2007, Pres. Nr. 2185). Das Risiko, innerhalb von zehn Jahren eine CV-Erkrankung zu bekommen, ist demnach bei RA-Patienten zehn Prozent höher als bei Gleichaltrigen ohne RA. RA-Patienten profitierten daher besonders von Maßnahmen, die das CV-Risiko mindern, hieß es in Paris.
In die britischen RA-Leitlinien wurde die Bestimmung des LDL-Status bereits aufgenommen. Dort heißt es: Wird eine RA diagnostiziert, sind die kardiovaskulären Risikofaktoren zu evaluieren. In Paris wurde geraten, dies ebenfalls zu tun und bei erhöhten Werten frühzeitig mit Statinen zu therapieren. Positiver Nebeneffekt der Statine: Sie wirken auch antiinflammatorisch.