Kollagenosen

Sklerodermie selten ohne Raynaud

Liegt kein Raynaud-Phänomen vor, ist die Diagnose Sklerodermie zu hinterfragen.

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Nagelfalzkapillaren untersuchen bei Raynaud.

Nagelfalzkapillaren untersuchen bei Raynaud.

© Actelion

MÜNCHEN (rb). Ein Raynaud-Phänomen kann der limitierten Form der systemischen Sklerodermie Jahre und sogar Jahrzehnte vorausgehen.

Darauf hat Professor Thomas Krieg aus Köln bei der 23. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie in München hingewiesen.

Bei Raynaud-Patienten sollte man unbedingt die Nagelfalzkapillaren untersuchen, so Krieg. Liege eine Sklerodermie zugrunde, seien dort typischerweise Megakapillaren und avaskuläre Felder, häufig auch Kapillarblutungen zu sehen.

Laborchemisch rät Krieg, nach zirkulierenden Antikörpern zu suchen, um den Verdacht zu erhärten. Bei limitierter systemischer Sklerodermie kreisen Anti-Zentromer-, bei der diffusen Form Anti-Scl-70-Antikörper im Blut.

Häufig sind auch gastrointestinale Beschwerden

"Liegt kein Raynaud-Phänomen vor, ist die Diagnose ‚Sklerodermie‘ zu hinterfragen", betonte Krieg. 94 Prozent der Patienten mit systemischer Sklerodermie hätten entsprechende Symptome.

Oft komme es auch zu Beschwerden seitens des Gastrointestinaltrakts, der Lunge, des Herzens und der Nieren.

43 Prozent der Sklerodermie-Patienten weisen eine limitierte, 30 Prozent eine diffuse systemische Sklerodermie auf.

Die übrigen Fälle verteilen sich auf Overlap-Syndrome, undifferenzierte Formen und die Sclerosis sine Scleroderma. Die Therapie besteht im Wesentlichen aus symptomorientierten, organspezifischen Maßnahmen.

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