Stressgeplagten helfen Sport und gesunde Ernährung
Wer viel Stress hat, isst oft schlecht und hat keine Zeit für Sport. In der Beratung sind das wichtige Punkte, um Patienten aus der Stressfalle zu helfen.
Veröffentlicht:Es ist ein bestimmtes Patientenkollektiv, dem das besondere Augenmerk von Dr. Axel Schüler-Schneider gehört. "Bei allen besonders engagierten Patienten, die viel Verantwortung von sich aus übernehmen und ihre Arbeit stets zu mehr als 100 Prozent erledigen, ist erhöhte Aufmerksamkeit ratsam", so der Frankfurter Internist und Burnout-Experte.
Denn nach seinen Erfahrungen merken Patienten meist zu spät, dass sie Gefahr laufen "auszubrennen" und vielleicht bereits eine Depression haben. Männer seien durch eine oft sehr starke berufliche Identifikation hier noch mehr gefährdet als Frauen - trotz deren häufiger Doppelbelastung durch Familie und Beruf.
Gerade als Hausarzt kenne man seine Patienten meist so gut, dass stressbedingte körperliche und psychische Veränderungen auffallen, kombiniert mit einem Rückzug von Hobbys und anderen Interessen.
Schüler-Schneider rät dann, diese Patienten gezielt anzusprechen, sich Zeit für eine Beratung zu nehmen und falls nötig auch schnell an einen Facharzt weiter zu überweisen.
Körperliche Schäden vorbeugen
Zu den Empfehlungen, die Schüler-Schneider Burnout-gefährdeten Patienten mitgibt, um körperlichen Schäden infolge von Dauerstress vorzubeugen, gehören vor allem regelmäßiger Sport - möglichst dreimal 30 Minuten pro Woche - und eine gesunde, ausgewogene Ernährung.
Wie wichtig das ist, verdeutlich zum Beispiel die Nestlé Studie 2009, wonach Stress im Job und ein überfüllter Terminkalender fast ein Drittel aller Befragten daran hinderte, regelmäßig und gesund zu essen.
Andererseits fördert Stress eine erhöhte Energiezufuhr - vermutlich durch den bei Dauerbelastung erhöhten Cortisolspiegel, wie eine aktuelle Studie nahe legt (Psychoneuroendocrinology 2010, May, 35(4),607). (run)
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