Typ-2-Diabetes bei US-Jugendlichen auf dem Vormarsch
Immer mehr Kinder und Jugendliche in den USA erkranken an Diabetes. Vor allem der Anstieg von Typ-2-Diabetes bereitet Sorge: Denn die Erkrankung schreitet bei Heranwachsenden schneller fort, führt früher zu Komplikationen und wird schneller Insulin-pflichtig, wie eine Studie zeigt.
Veröffentlicht:PHILADELPHIA (DE). Jeder zehnte juvenile Diabetiker in den USA hat einen Typ-2-Diabetes, viele zeigen bereits vor dem 20. Geburtstag Organschäden.
Bezüglich des juvenilen Diabetes wurden auf der Jahrestagung der American Diabetes Association (ADA) alarmierende Trends berichtet.
Immer mehr Kinder und Jugendliche erkranken an Diabetes: In den acht Jahren zwischen 2001 und 2009 wurde ein Anstieg der juvenilen Typ-1-Diabetiker um 23 Prozent, sowie ein Anstieg der juvenilen Typ-2-Diabetiker um 21 Prozent registriert.
189.000 junge Diabetiker in USA
Nach Daten der "SEARCH for Diabetes in Youth Study" wird die Anzahl der Kinder und Jugendlichen mit Diabetes in den USA auf 189.000 geschätzt, von denen etwa 20.000 an einem Typ-2-Diabetes erkrankt sind.
Wie Dr. Giuseppina Imperatore vom Center for Disease Control and Prevention in Atlanta beim ADA berichtete, haben die Patienten mit so früher Diabetes-Diagnose nicht nur ein hohes Risiko, Diabetes-Komplikationen im Laufe des noch langen Lebens zu entwickeln. Bei vielen manifestieren sie sich bereits im Jugendalter.
"Wir fanden bei unseren jungen Patienten bereits nachweisbare Schäden an den peripheren sowie an den autonomen kardiovaskulären Nerven", berichtete die Epidemiologin. Manche Jugendliche - vor allem solche mit Typ-2-Diabetes - wiesen bereits eine Proteinurie auf.
Knapp 700 Typ-2-Diabetiker untersucht
Bei Jugendlichen mit Typ-2-Diabetes schreitet die Erkrankung schneller fort, führt früher zu Komplikationen und wird schneller Insulin-pflichtig. Dies folgt aus einer weiteren Studie, die beim ADA vorgestellt worden ist.
Darin wurden 699 Typ-2-Diabetiker im Alter zwischen zehn und 17 Jahren in drei Gruppen behandelt und zwei bis sechs Jahre nachverfolgt.
"Die gute Nachricht lautet, dass etwa 50 Prozent der Kids gut auf Metformin ansprechen und mit dieser Therapie dann erst einmal stabil eingestellt sind", berichtete Dr. Phil Zeitler, Pädiater an der University of Colorado. Die anderen müssen bereits nach wenigen Jahren zusätzlich mit Insulin behandelt werden.
Laut Zeitler ist es unbedingt notwendig, weitere Therapien für jugendliche Typ-2-Diabetiker zu erforschen.
"Fast ein Drittel der jungen Patienten wies nach nur vierjähriger Diabetesdauer eine Hypertonie auf, 17 Prozent schieden Albumin mit dem Urin aus, 13 Prozent zeigten Veränderungen an der Retina. In zehn bis 20 Jahren werden viele dieser Kinder ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommen". Sie sind dann gerade über 30 Jahre alt.
Quelle: www.springermedizin.de