Antwort des Hamburger Senats

Zahngesundheit bei Kindern: Unterschiede in Hamburg je nach Bezirk sind groß

Im Bezirk Hamburg-Mitte steht es bei jedem dritten Erstklässler mit der Zahngesundheit nicht zum Besten. Im Norden der Stadt gilt das nur bei rund jedem zehnten Kind. Aus Sicht der CDU ist das nicht hinnehmbar.

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Kind auf dem Zahnarztstuhl

In Hamburg sind bei Erstklässlern die Unterschiede bei der Zahngesundheit groß. Nach Angaben der CDU haben sich die Differenzen zwischen den Bezirken vergrößert. (Symbolbild mit Fotomodell)

© Getty Images/iStockphoto

Hamburg. Die Zahngesundheit der Grundschulkinder weicht in den sieben Hamburger Bezirken stark voneinander ab. Wie der Senat auf eine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion mitteilte, hatten im vergangenen Schuljahr 33,2 Prozent der Erstklässler im Bezirk Mitte behandlungsbedürftige Zähne. Damit lag der Anteil fast dreimal so hoch wie im Bezirk Nord, wo bei den Reihenuntersuchungen nur 11,8 Prozent der Kinder einen Behandlungsbedarf hatten.

Ähnlich gut war die Zahngesundheit der Erstklässler in Eimsbüttel (16,4 Prozent Behandlungsbedarf). Fast genauso hoch wie in Mitte war der Anteil der Kinder mit kariösen Zähnen im Bezirk Harburg (32,2 Prozent). Altona (22,1), Bergedorf (20,0) und Wandsbek (24,6) lagen nahe dem Wert von 22,8 Prozent für ganz Hamburg.

CDU sieht desaströse Entwicklung

Die Zahngesundheit der Erstklässler in der Hansestadt hat sich in den vergangenen zehn Jahren insgesamt leicht verbessert. Im Schuljahr 2013/14 hatte der Schulzahnärztliche Dienst noch bei 24,1 Prozent der Kinder einen Behandlungsbedarf diagnostiziert. Verbessert hat sich die Zahngesundheit auch in den Bezirken Mitte und Harburg, die damals schon am schlechtesten dastanden. Allerdings hatten die Grundschüler in den beiden Bezirken im Schuljahr 2017/18 schon mal sehr viel besser abgeschnitten.

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„Eine auf den ersten Blick durchwachsene Antwort des Senats entpuppt sich bei genauer Betrachtung als Beschreibung einer desaströsen Entwicklung“, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der oppositionellen CDU-Fraktion, Stephan Gamm. Die Differenzen zwischen den Bezirken hätten sich im Zeitraum von 2013/14 bis 2023/24 deutlich vergrößert.

Dies sei nicht hinnehmbar. Gamm warf dem Senat vor, er habe dabei versagt, die Zahngesundheit der Kinder in ganz Hamburg zu verbessern. „Jeder kaputte Zahn ist ein schmerzender Zahn und ein leidendes Kind“, sagte der CDU-Politiker.

Senat: Zahngesundheit konstant

Der Senat verwies auf das Hamburger Kindertagesbetreuungsgesetz, nach dem die Kinder schon früh lernen sollen, sich täglich die Zähne zu putzen. Das Präventionsprogramm „Kita mit Biss“ verfolge das Ziel, die Kinder mit einem zuckerfreien Frühstück und Getränken zu versorgen. Trotz Schwankungen der Daten in den Bezirken sei die hamburgweite Entwicklung des Milchzahngebisses der Erstklässler seit zehn Jahren konstant geblieben. (dpa)

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