Qualität

Zertifikate für Diabetiker-Kliniken

Mit einem neuen Qualitätszertifikat möchte die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) die stationäre Versorgung von Patienten mit der Nebendiagnose Diabetes verbessern.

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BERLIN. Bei der Versorgung von Patienten mit der Nebendiagnose Diabetes gebe es häufig erhebliche Defizite, sagt DDG-Präsident Professor Stephan Matthaei vom Christlichen Krankenhaus Quakenbrück.

So würden teilweise selbst Typ-1-Diabetiker vor Operationen kein Insulin erhalten und dadurch schwere Azidosen entwickeln.

Auch die Beratung und das Entlassmanagement bei Diabetes seien in Kliniken ohne fachdiabetologische Abteilung oft suboptimal, so Matthaei bei der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Berlin.

Das neue DDG-Zertifikat "Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)" soll künftig eine Orientierungshilfe sein, wenn bei Diabetespatienten ein stationärer Aufenthalt aus anderen Gründen als dem Diabetes ansteht.

Das Zertifikat richtet sich an jene rund 1700 Kliniken in Deutschland, die keine eigene fachdiabetologische Abteilung haben.

Wer das Zertifikat tragen möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die in einem acht- bis zwölfwöchigen Bewertungsverfahren überprüft werden.

Unter anderem muss es zumindest einen diabetologisch geschulten Arzt geben. Die Pflege muss bestimmte Qualifikationen aufweisen. Es muss sichergestellt sein, dass der Blutzucker bei allen Patienten gemessen wird.

Und es müssen Flussdiagramme existieren, in denen Standards für das Blutzuckermanagement in unterschiedlichen Situationen festgelegt sind.

Interessierte Kliniken können sich ab sofort um das neue Zertifikat bewerben. "Wir werden zunächst 100 Kliniken zertifizieren und dann eine Zwischenauswertung machen", so Matthaei. Wenn sich das Zertifikat bewährt, kann es danach auch von anderen Kliniken erworben werden. (gvg)

www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

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