Aktionsbündnis „Praxiskollaps“ in Nordrhein
Am 6. November startet die Aktionswoche „Nix gebacken“
Das Bündnis in Nordrhein wird von 30 Berufsverbänden und Versorgergruppen getragen. Ziel ist es, dass sich Patienten für den Erhalt der ambulanten Versorgung starkmachen.
Veröffentlicht:Düsseldorf. In der kommenden Woche startet das Aktionsbündnis „Praxenkollaps – Nordrhein“ seine Aktionswoche „Nix gebacken“. Die teilnehmenden Praxen wollen vom 6. bis 10. November Patienten darüber informieren, dass eine Zerstörung der ambulanten medizinischen Daseinsfürsorge durch die politisch vorgegebenen Rahmenbedingungen drohe. Sie sollen dann bei ihrem Praxisbesuch ein kleines Mitbringsel erhalten, das laut dem Bündnis aufzeigen soll, dass die Gesundheitspolitik „nix gebacken“ bekommt.
Hinter dem Bündnis stehen im Rheinland mehr als 30 ärztliche und psychotherapeutische Berufsverbände und Versorgergruppe, die zusammen mehr als 16.000 ärztliche und psychotherapeutische Ärztinnen und Ärzte vertreten. Sie wollen gemeinsam darauf aufmerksam machen, dass sich die Rahmenbedingungen für die ambulante medizinische Versorgung verschlechtere und dadurch die medizinische Daseinsfürsorge akut bedroht sei.
Das Bündnis ist aus der Vertreterversammlung der KV Nordrhein heraus entstanden. Es setzt auf die Mobilisierung der Patientinnen und Patienten – sie sollen sich selbst zum Erhalt der flächendeckenden ambulanten Versorgung äußern.
Potenzial der Praxen ausschöpfen
„Es ist absurd, dass ‚veraltete‘ gesetzliche Vorgaben mit Begrenzungen der ärztlichen Arbeitszeiten und der Leistungsmenge die ambulante Versorgung unserer Patientinnen und Patienten behindern“, moniert Dr. Andreas Kleemann, Regionalvorsitzender Nordrhein des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen. Wartezeiten auf Termine seien die Folge.
Kleemann plädiert für eine Anpassung der gesetzlichen Bestimmungen mit dem Ziel, das Potenzial der Praxen auszuschöpfen und auch in Zukunft eine wohnortnahe qualitative ambulante Versorgung zu sichern. „Budgetierungen schränken Praxisinvestitionen ein, im schlimmsten Fall verhindern sie diese“, sagt er.
„Wer eine hochwertige, moderne ambulante Versorgung unserer Patientinnen und Patienten wünscht, der muss für eine Entbudgetierung aller an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte sorgen.“ (bel)