Bedarfsplanung
Bayern baut Krankenhausversorgung aus
In Bayern werden die Klinikbetten aufgestockt – und zwar im ländlichen wie städtischen Raum. Gestärkt werden vor allem die Bereiche Psychiatrie, Psychosomatik und Akutgeriatrie.
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In Bayern sollen künftig mehr Klinikbetten zur Verfügung stehen – im ländlichen wie im städtischen Raum.
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München. Grünes Licht für mehr Betten: Der Krankenhausplanungsausschuss in Bayern hat am Dienstagnachmittag dem Ausbau der Versorgungskapazitäten an gleich mehreren Klinikstandorten zugestimmt – und zwar im ländlichen wie städtischen Raum. Davon profitiert vor allem die psychiatrische und psychosomatische Versorgung, wie Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittwoch mitteilte.
Dabei wurden mit der KIRINUS-Klinik am Alpenpark in Bad Wiessee und der Alpcura Fachklinik Allgäu in Pfronten auch zwei neue Kliniken der Psychosomatischen Medizin in den Krankenhausplan aufgenommen – beide allerdings zunächst mit jeweils 18 Betten.
Gleichzeitig wurden die psychosomatischen Kapazitäten in den KIRINUS-Tageskliniken Schwabing (zwölf teilstationäre Plätze) und Nymphenburg (16 teilstationäre Plätze, in denen Kinder und Jugendliche behandelt werden) sowie in der Schön-Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee (zusätzliche 15 vollstationäre Betten) vergrößert. Die Klinik Angermühle in Deggendorf sei zudem aus dem vorherigen Versorgungsvertrag mit den Krankenkassen nunmehr als Plankrankenhaus in den Krankenhausplan übernommen worden, heißt es.
Bayernweit gibt es nun über 2600 akutgeriatrische Betten
Weiter ausgebaut wurde auch die akutgeriatrische Versorgung: In diesem Bereich wurden 46 neue Betten anerkannt. Außerdem hat der Ausschuss einer Bedarfsfeststellung für zehn Plätze einer akutgeriatischen Tagesklinik an der Klinik Naila zugestimmt. Damit verfüge Bayern über mehr als 2600 akutgeriatrische Betten sowie acht akutgeriatrische Tageskliniken mit insgesamt 173 Plätzen, berichtet das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.
Zusätzliche Versorgungskapazitäten sollen aber auch in den anderen somatischen Bereichen entstehen. So werden unter anderem für das Klinikum Ingolstadt künftig 1149 Betten und 91 Plätze (zusammen mit den je 20 Betten zählenden Außenstellen des Bezirks Oberbayern und der St. Elisabeth KJF Klinik Neuburg) eingeplant. Die gemeinsame Bedarfsfeststellung für das Krankenhaus Neuwittelsbach und die Maria-Theresia-Klinik in München wurde von 185 auf 210 Betten und 15 Plätze angehoben.
Ebenfalls aufgestockt mit entsprechenden Baumaßnahmen wird am Klinikum Garmisch-Partenkirchen (415 Betten), am Krankenhaus Naila (165 Betten und zehn Plätze), in der Kreisklinik St. Elisabeth Dillingen (200 Betten) sowie in der Asklepios Klinik Lindau (110 Betten).
Holetschek würdigt Engagement in der Pandemie
In Schwaben werden laut dem bayerischen Staatsministerium zudem die Kapazitäten zur Versorgung schwer Schädel-Hirn-Verletzter erweitert: In Ichenhausen entstehen dazu 30, in Hopfen am See sechs zusätzliche Betten.
„Wir stellen weitere Weichen für eine zukunftsfeste Krankenhausversorgung“, kommentierte Gesundheitsminister Holetschek die Beschlüsse des Krankenhausplanungsausschusses. Gleichzeitig nutzte er die Gelegenheit, noch einmal das Engagement der Klinikmitarbeiter während der Corona-Pandemie zu würdigen. Trotz örtlicher Engpässe sei die Versorgung stets unter Kontrolle gewesen. „Die hervorragenden Leistungen der Krankenhäuser und ihrer Mitarbeiter verdienen höchste Anerkennung“, sagte er. (reh)