Gesundheitsbefragung

Brandenburger Schüler kiffen öfter, frühstücken weniger

In den letzten vier Jahren, die von Corona-Pandemie, Ukrainekrieg und der Energiekrise geprägt waren, hat sich der Gesundheitszustand von Brandenburgs Kindern und Jugendlichen verschlechtert.

Veröffentlicht:
Der selbst eingeschätzte Gesundheitszustand hat sich bei Brandenburgs Schülerinnen und  Schülern laut einer aktuellen Befragung verschlechtert.

Der selbst eingeschätzte Gesundheitszustand hat sich bei Brandenburgs Schülerinnen und Schülern laut einer aktuellen Befragung verschlechtert.

© Jens Büttner/dpa

Potsdam. Brandenburgs Kinder leiden unter den weltweiten Krisen. Wie die zweite Studie zum Gesundheitsverhalten von Schulkindern, die das Brandenburger Gesundheits-, das Bildungsministerium, die AOK Nordost und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg gemeinsam durchführten, ergab, hat sich das Sucht- und Sozialverhalten ebenso wie die gesundheitliche Selbsteinschätzung der Kinder und Jugendlichen deutlich verschlechtert. Für die HBSC-Studie (Health Behaviour in School-aged Children) wurden von April bis Juli 2022 insgesamt 3.801 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 5, 7 und 9 an 87 allgemeinbildenden Schulen des Landes zu ihrer Gesundheit befragt.

Kinder wohlhabenderer Eltern eher gegen Corona geimpft

Demnach schätzt der überwiegende Teil der Brandenburger Schüler die eigene Gesundheit als gut ein. Bemerkenswert: Im Sommer 2022 waren bereits zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen mit dem Coronavirus infiziert. Nur 46 Prozent der befragten Schüler waren zu diesem Zeitpunkt gegen das Virus geimpft. Dabei ließen sich deutlich mehr Kinder und Jugendliche aus Familien mit höherem Wohlstand impfen ließen als aus Familien mit niedrigerem Einkommen.

Positiv entwickelte sich das Bewegungsverhalten der Kinder und Jugendlichen: Erreichten in der Vorgängerstudie 2018 nur 14,2 Prozent der Brandenburger Kinder und Jugendlichen die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen 60 Minuten an täglicher körperlicher Aktivität, stieg dieser Anteil nun um vier Prozentpunkte an.

Kinder frühstücken nicht mehr

Ein deutlich negativer Trend zeigte sich beim Ernährungsverhalten: Nur knapp die Hälfte der Kinder und Jugendlichen gab an, täglich zu frühstücken. 2018 waren es noch rund 62 Prozent. Obst wird täglich von 47 Prozent der Befragten verzehrt, Gemüse von 32 Prozent. Der Anteil von Kindern und Jugendlichen, die angaben, in den letzten 30 Tagen mindestens einmal geraucht zu haben, stieg binnen vier Jahren von acht auf zwölf Prozent an. Täglich rauchten 3,2 Prozent der Befragten. Von mindestens einem Alkoholrausch in den letzten 30 Tagen berichteten 13 Prozent der Kinder und Jugendlichen. 2018 waren es sieben Prozent.

Cannabis: Jugendliche kiffen öfter

Die 9. Klassen wurden zudem zu ihrem Drogenkonsum befragt. Die Zahl der Jugendlichen, die in den letzten 30 Tagen mindestens einmal Cannabis konsumierten, blieb relativ konstant bei elf Prozent. Hingegen verdoppelte sich der Anteil derjenigen, die an zehn und mehr Tagen Cannabis konsumierten von zwei auf vier Prozent. (lass)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Personalie

Netedu neuer Chefarzt in Guben

Das könnte Sie auch interessieren
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Rike Funke 06.11.202308:05 Uhr

Die Ergebnisse sind in allen genannten Bereichen schlimm und gesundem Aufwachsen weit entfernt. Wir brauchen mehr Prävention, die so früh als möglich im Lebenszyklus beginnt.

Gesundheit und politische Orientierung sollten zusammen gedacht werden. Wer ist zweitstärkste Partei in MV?

Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Abb. 1: Patienten mit DMD profitierten von einer über 24-wöchigen Vamorolon-Therapie im Vergleich zu einer Therapie mit Prednison in Bezug auf das Längenwachstum

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14]

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD)

Erstes dissoziatives Kortikosteroid zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera (Germany) GmbH, München
Abb. 1: CFTR-Funktion und klinischer Phänotyp: Die klinischen Symptome der Mukoviszidose nehmen mit Zunahme der CFTR-Funktion ab.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [12]

Mukoviszidose

Biomarker der CFTR-Funktion korrelieren mit klinischen Endpunkten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?