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COVID-Abwassermonitoring in Bayern: Werte steigen an

Die Ergebnisse des bayerischen Corona-Abwassermonitorings sind jetzt öffentlich zugänglich. Die Werte steigen aktuell an. Unruhe löst das nicht aus.

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In den Kläranlagen wird das Abwasser nicht nur in Bayern danach untersucht, ob und welche Viren in ihm enthalten sind.

In den Kläranlagen wird das Abwasser nicht nur in Bayern danach untersucht, ob und welche Viren in ihm enthalten sind.

© Stephanie Pilick/dpa

München. Das bayerische Abwassermonitoring zur Überwachung der Corona-Pandemie ist ab sofort frei im Internet einsehbar. Auf der Webseite können im Rahmen des Verbundprojekts Bay-VOC die Ergebnisse von aktuell 20 bayerischen Standorten eingesehen werden.

„Für unser Abwassermonitoring nutzen wir mittlerweile Abwasserdaten aus allen Regierungsbezirken Bayerns. Damit stehen wir im Bundesvergleich mit an der Spitze“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Freitag in München. Obwohl die Werte derzeit vielerorts steigen, sind die Fachleute aber unbesorgt.

Auch Praxis-Daten spielen eine Rolle

Die virologische Überwachung des Infektionsgeschehens basiere auf drei Säulen, sagte Holetschek. Dazu zählten neben dem Abwassermonitoring und der Erfassung von Atemwegserkrankungen in Arztpraxen auch die SARS-CoV-2-Infektionsdaten des Verbundprojekts Bay-VOC.

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Insgesamt seien dafür mehr als zwölf Millionen Euro investiert worden. „Das hilft uns nicht nur, neue Corona-Infektionswellen frühzeitig zu erkennen, sondern auch im Umgang mit anderen Viren.“ Das Abwassermonitoring ergänzt die etablierten Kennzahlen des Pandemiemonitorings und liefert damit zusätzliche Erkenntnisse zur Entwicklung des Infektionsgeschehens.

Wöchentliche Aktualisierung

Das Online-Dashboard ermöglicht per Klick auf einen der Standorte in der Karte den jeweiligen Trend der SARS-CoV-2-Viruslast im Abwasser und für einige Standorte auch das Verhältnis der im Abwasser zirkulierenden SARS-CoV-2-Virusvarianten. Aktuell werden die Laborergebnisse aus Altötting, Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Piding, Teisendorf, Freilassing, Ebersberg, München, Grafing, Passau, Straubing, Weiden, Bayreuth, Hof, Erlangen, Nürnberg, Schweinfurt, Augsburg, Stadtbergen und Königsbrunn dargestellt.

Die Beprobung der Standorte erfolgt zweimal in der Woche, die Abwassermonitoring-Karte wird einmal wöchentlich aktualisiert.

Ministerium wegen Immunität gelassen

Aktuell weist die Karte für mehr als die Hälfte der Standorte steigende Werte aus, zum Teil leicht, zum Teil auch deutlich. „Derzeit beobachten wir ein langsam ansteigendes SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen auf einem aktuell vergleichsweise niedrigen Niveau“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums dazu.

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Diese Entwicklung komme auch wegen der aktuell niedrigen Temperaturen nicht überraschend. Mehr Aufenthalte in geschlossenen Räumen begünstigten Atemwegsinfektionen mit den aktuell zirkulierenden Erregern, auch mit dem Coronavirus. „Dieses Virus trifft diesen Winter allerdings auf eine breite Bevölkerungsimmunität.“

Weitere Standorte in Planung

Vor diesem Hintergrund und wegen der geringeren Krankheitsschwere durch die aktuell zirkulierende Omikron-Variante habe das Robert Koch-Institut die Risikobewertung kürzlich von „hoch“ auf „moderat“ herabgestuft. Dennoch beobachte man die Lage natürlich weiterhin sehr genau.

Die interaktive Karte des Abwassermonitorings wird sukzessive um Daten weiterer Standorte erweitert. Die Online-Darstellung des Abwassermonitorings wurde von Bay-VOC initiiert, dem bayerischen Netzwerk zur Beobachtung und Erfassung besorgniserregender Virusvarianten („Variants of Concern“, VOC), das mit Beschluss des Ministerrats im Februar 2021 ins Leben gerufen worden war. (dpa)

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