Krankenhaus-Insolvenz

Gesundheitsminister aus Rheinland-Pfalz fordert mehr Geld vom Bund für Kliniken

Vor einem Treffen zur Zukunft der insolventen DRK Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz in Mainz weist der dortige Gesundheitsminister Clemens Hoch gen Berlin.

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Clemens Hoch

Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit von Rheinland-Pfalz: „Es braucht zusätzliches Geld vom Bund für Krankenhäuser.“

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Mainz. Angesichts der finanziellen Nöte vieler Krankenhäuser auch in Rheinland-Pfalz braucht es nach Ansicht von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) zusätzliches Geld vom Bund. Das System der dualen Krankenhausfinanzierung in Deutschland sehe eindeutig vor, dass die Länder für Investitionskosten von Kliniken zuständig seien und der Bund für laufende Kosten bei der Krankenversorgung, sagte der Minister in einem Redaktionsgespräch der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

Derzeit befänden sich viele Krankenhäuser in einer Art Teufelskreis. Weil Personal fehle, könnten bereitstehende Betten nicht belegt werden. Weniger Behandlungen würden im System der Fallpauschalen dazu führen, dass Kliniken Erlöse entgehen würden, die sie eigentlich dringend bräuchten, sagte Hoch auch mit Blick auf die kürzlich verkündete Insolvenz der DRK Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft mbH Rheinland-Pfalz mit Häusern in Altenkirchen, Alzey, Hachenburg, Kirchen (Sieg) und Neuwied. Dort komme hinzu, dass die Gesellschaft keine Kommune oder wie die Universitätsmedizin Mainz das Land in der Hinterhand habe, die Geld zuschießen könnten.

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Insolvenz in Eigenverwaltung

Die DRK-Gesellschaft hatte einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt, der Betrieb der Kliniken soll aber zunächst normal weitergehen. An diesem Mittwochnachmittag ist in Mainz ein Treffen zur Zukunft der Kliniken der Gesellschaft geplant. Teilnehmen werden Vertreter der DRK-Gesellschaft selbst, aus der Kommunalpolitik, von der Krankenhausgesellschaft, von der Landesregierung sowie von Arbeitnehmervertretungen.

Ein dauerhaftes Einspringen des Landes bei laufenden Kosten von Kliniken kann sich Hoch auch in Zukunft nicht vorstellen. „Das werden wir nicht tun, auch, weil wir es nicht dürfen“, betonte er. Er kenne auch kein anderes Bundesland, dass das dauerhaft mache. In diesem Herbst und im Frühjahr kommenden Jahres flössen in drei Tranchen noch die vom Bund versprochenen Hilfen für den Ausgleich der Energiekosten, auch an Kliniken in Rheinland-Pfalz, sagte der Minister. „Das wird einigen Krankenhäusern helfen, wenn auch nicht allen.“ (dpa)

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