Schutz vor Diskriminierung

Hamburger Linke will Förderprogramm für queersensible Pflege

Vielen Pflegediensten und -einrichtungen fehle das Wissen über queere Lebenswelten, das müsse sich ändern, so die Linke.

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Für queersensible Pflege wirbt die Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft.

Für queersensible Pflege wirbt die Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft.

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Hamburg. Ein Förderprogramm für LSBTQIA*-freundliche Pflege fordert die Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft. Mit einem Antrag will sie erreichen, dass Pflegediensten die Kosten für eine entsprechende Zertifizierung und für die Fortbildung des Personals bezuschusst werden. Als Ziel formuliert die Fraktion, dass in jedem Hamburger Bezirk künftig mindestens eine stationäre, teilstationäre und ambulante Pflegeeinrichtung zertifiziert sind.

Carola Ensslen, queerpolitische Sprecherin der Linken, begründet den Antrag mit der Sorge von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und anderen Minderheiten, im Alter keine vorurteils- und diskriminierungsfreie Betreuung zu erhalten. „Viele Einrichtungen haben immer noch zu wenig Wissen über queere Lebenswelten und die Bedürfnisse von LSBTQIA*. Dabei hat jeder pflegebedürftige Mensch das Recht auf eine individuelle und respektvolle Pflege, auf Wertschätzung und gesellschaftliche Teilhabe“, sagte Ensslen. Gerade ältere LSBTQIA*-Personen hätten in ihrem Leben häufig Stigmatisierung und Diskriminierung bis hin zur Kriminalisierung erlebt. Deshalb sei es besonders wichtig, dass sie im letzten Lebensabschnitt Anerkennung, Schutz und Respekt bekommen.

Deniz Celik, pflegepolitischer Sprecher der Linksfraktion, verweist auf Erfahrungen in anderen Städten. Entsprechend zertifizierte Einrichtungen profitieren nach seinen Angaben nicht nur durch größere Sensibilisierung, sondern auch als attraktivere Arbeitgeber. „Es gelingt ihnen schneller und leichter, neue Pflegekräfte zu gewinnen und Pflegekräfte bewerben sich sogar initiativ dort. Deshalb ist unser beantragtes Förderprogramm auch ein wirksames Mittel, um dem Pflegekräftemangel in der Altenpflege zu begegnen“, sagte Celik. Neben dem Förderprogramm enthält der Antrag auch die Forderung nach einer Öffentlichkeitskampagne, mit der Pflegeeinrichtungen informiert, ermutigt und unterstützt werden, den Zertifizierungsprozess zu durchlaufen. (di)

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