Hacker-Angriff?

IT der Uniklinik Düsseldorf seit Tagen lahm gelegt

Die Universitätsklinik Düsseldorf kämpft seit mehreren Tagen mit weitreichenden IT-Ausfällen. Noch immer ist die Ursache unklar – ein Hacker-Angriff wird nicht ausgeschlossen.

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Noch immer ist die Ursache für die weitreichende Störung der IT-Systeme am Düsseldorfer Uniklinikum unklar.

Noch immer ist die Ursache für die weitreichende Störung der IT-Systeme am Düsseldorfer Uniklinikum unklar.

© David Young/dpa

Düsseldorf. Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist seit dem 10. September 2020 von weitreichenden Ausfällen der IT betroffen. Ab Donnerstagmorgen war das gesamte Klinikum dadurch nur sehr eingeschränkt telefonisch und per E-Mail erreichbar.

Zudem hat es sich von der Notfallversorgung abgemeldet sowie planbare und ambulante Behandlungen verschoben. Patientinnen und Patienten wurden unter anderem über die sozialen Medien gebeten, das UKD nicht aufzusuchen – auch nicht bei vereinbarten Terminen.

„In den nächsten Wochen überwinden

Der Zustand dauerte auch über das Wochenende an. Wie das Klinikum am Montag mitteilt, seien externe Computerexperten aber auch die hauseigenen IT-Fachleute „hoffnungsvoll, die Fehler beheben zu können. Allerdings ist noch nicht absehbar, wie viel Zeit dies in Anspruch nehmen wird, weil es schwerwiegende Fehler in mehreren Teilbereichen der IT-Struktur gibt“.

Mit wenigen Tagen scheint es jedenfalls nicht getan. Professor Frank Schneider, Ärztlicher Direktor des UKD: „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Ausfälle Schritt für Schritt in den nächsten Wochen überwinden können.“ Immerhin gebe es „keine Anhaltspunkte dafür, dass Daten dauerhaft zerstört worden sind, sodass sie für die Arbeit am UKD wieder zur Verfügung stehen werden“ heißt es in der jüngsten Mitteilung weiter.

Über die Gründe der Ausfälle war zunächst nichts bekannt. Ob es sich um technische Probleme oder um einen Angriff durch Hacker handelt, ist unklar. Laut Klinikum untersuchen die Ermittlungsbehörden, „ob strafbare Handlungen der Grund für den Ausfall sein könnten“. Zuständig sei die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZACNRW) bei der Staatsanwaltschaft Köln.

Ungute Erinnerung an Neuss

Im Februar 2016 war das Lukaskrankenhaus Neuss von einem IT-Vorfall getroffen worden, der auf einen Hackerangriff zurückzuführen war. Die Gesamtkosten für das Krankenhaus beliefen sich durch Erlösausfälle sowie die Ausgaben für IT-Experten auf knapp 1,8 Millionen Euro. Die nachgeholten Operationen konnten den Erlösausfall zwar größtenteils kompensieren, unterm Strich verblieb aber ein Schaden von rund 900.000 Euro.

Das Lukaskrankenhaus verfügte zum Zeitpunkt des Hackerangriffs nicht über eine spezielle Cyberversicherung. Zu der Frage, ob das UKD eine solche Versicherung hat, die im Falle einer Hackerattacke greifen würden, konnte das Klinikum am Freitag noch keine Angaben machen. Im Dezember 2019 gab es Serverprobleme an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität, davon war das Universitätsklinikum aber nur teilweise betroffen. (bel)

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