Niedersachsen
Landarztquote in Niedersachsen: KV unterstützt Forderung der Hausärzte
Die KV Niedersachsen fordert das Land Niedersachsen in puncto Landarztquote erneut auf, seine Anstrengungen zu steigern und den Versprechungen der letzten Jahre endlich Taten folgen zu lassen.
Veröffentlicht:Hannover. In Niedersachsen werden Hausärztinnen und Hausärzte dringend gesucht, vor allem in ländlichen Regionen. Am 1. Juli 2023 waren 523 Hausarzt-Praxen unbesetzt. „Die von der Landesregierung eingeführte Landarztquote wird die Situation kurzfristig nicht verbessern“, erklärt Thorsten Schmidt, stellvertretender KVN-Vorstandsvorsitzender, in einer Mitteilung der KV vom Mittwoch. Und ergänzt: „Sie ist aber ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Ärztemangel. Daher unterstützt die KVN die Forderung des Niedersächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes nach einer Verdoppelung der Landarztquote auf 120 Plätze“, so Schmidt. Die Delegierten des Niedersächsischen Hausärzteverbandes forderten dies zuletzt vor Weihnachten auf ihrer jüngsten Versammlung.
Schmidt weiter: „„Das Land Niedersachsen wird weiterhin nicht seinen Versprechungen gerecht, durch eine Erhöhung der Zahl von Medizinstudienplätzen in Niedersachsen den zukünftigen Bedarf an Ärztinnen und Ärzten sicherzustellen. Die 60 Studienplätze über die Landarztquote werden von den 200 zugesagten Studienplätze für Humanmedizin abgezogen. Sie müssten aber zusätzlich kommen, damit der Bedarf geschlossen werden kann. In Niedersachsen sind für das laufende Semester erneut nur 759 Studienplätze für Humanmedizin angeboten werden: 359 an der Georg-August-Universität Göttingen, 320 an der Medizinischen Hochschule Hannover, 80 an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg. Damit ist nicht einmal die versprochene Steigerung der Studienplätzet um 200 Plätze erfolgt.“
Die KVN fordere das Land Niedersachsen erneut auf, seine Anstrengungen zu steigern und den Versprechungen der letzten Jahre endlich Taten folgen zu lassen. „Die oft zitierte Landarztquote führt alleine nur dazu, dass an einer Seite der Tischdecke gezogen wird“, so der stellvertretende KVN-Vorsitzende. (eb)