COVID-19-Vakzine

Moderna beantragt EU-Zulassung für Corona-Impfstoffe

Das US-Unternehmen Moderna hat einen Antrag auf eine bedingte Zulassung bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA gestellt. Auch BioNTech und Pfizer vermelden kurz danach einen EMA-Antrag für ihren Impfstoffkandidaten.

Anne BäurleVon Anne Bäurle Veröffentlicht:
Vakzin oder Placebo? Eine Impfspritze im Rahmen der Phase-III-Studie von Moderna an einem Studienzentrum in Florida.

Vakzin oder Placebo? Eine Impfspritze im Rahmen der Phase-III-Studie von Moderna an einem Studienzentrum in Florida.

© Paul Hennessy / NurPhoto / picture alliance

Cambridge. Das US-Unternehmen Moderna hat die primäre Wirksamkeitsanalyse der Phase-III-COVE-Studie für seinen COVID-19-Impfstoffkandidaten „mRNA-1273“ veröffentlicht und den Antrag auf eine Notfallzulassung in den USA und auf eine bedingte Zulassung in der EU eingereicht. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Moderna ist damit der erste Impfstoffhersteller, der in der EU eine solche Zulassung für einen COVID-19-Impfstoff beantragt.

Nur wenig später hat auch das Mainzer Unternehmen BioNTech, das einen Corona-Impfstoff zusammen mit Pfizer entwickelt, für ihre Vakzine BNT162b2 eine EMA-Zulassung beantragt. Dies hat das Unternehmen auf seiner Webseite bekannt gegeben.

Lesen sie auch

Moderna-Vakzine mit 94 Prozent Schutzwirkung

Die primäre Wirksamkeitsanalyse bei dem Moderna-Impfstoff umfasst 196 Teilnehmer mit nachweislicher COVID-19-Erkrankung. Insgesamt nehmen an den Zulassungsstudien in den USA rund 30.000 Probanden teil. Unter diesen wurden bislang eben jene 196 COVID-19-Fälle bestätigt, 11 in der Verum-Gruppe, 185 Fälle in der Placebogruppe. Die Schutzwirkung des Impfstoffes liegt damit bei 94,1 Prozent. Die Schutzwirkung vor einem schweren COVID-19-Verlauf betrug Moderna zufolge sogar 100 Prozent: 30 der 196 COVID-19-Erkrankungen verliefen schwer – alle traten in der Placebogruppe auf. Unter den Teilnehmern waren 33 Personen im Alter über 65 Jahren, also Personen mit höherem Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf. Auch in dieser Altersgruppe habe sich mRNA-1273 als wirksam erwiesen, schwere unerwünschte Wirkungen seien in keiner Altersgruppe aufgetreten.

Der Impfstoff von BioNTech und Pfizer hat Angaben der Unternehmen zufolge ebenfalls eine Schutzwirkung von über 95 Prozent, bei über 65-Jährigen von mehr als 94 Prozent. Die Angaben beruhen auf den Daten von 170 bestätigten COVID-19-Fällen, die in den Studienarmen aufgetreten sind.

Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist dem Präparat von Moderna in der Wirkweise und auch in seiner Wirksamkeit vergleichsweise ähnlich. Für beide Vakzine läuft bereits ein sogenanntes Rolling-Review-Verfahren bei der EMA, das den Zulassungsprozess beschleunigen soll. Dabei können Hersteller schon vor dem kompletten Zulassungsantrag einzelne Teile zu Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit eines Präparats einreichen. (mit Material von dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Aufarbeitung

Sachsen setzt Enquete-Kommission zu Corona ein

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Dr. Karlheinz Bayer 01.12.202012:04 Uhr

Ich verfüge nicht über das Wissen von Herrn Dr. Dr. Andreas Kapetanopoulos.
Aber sein Kommentar zeigt mir mit meinem Schmalspurwissen mehr als deutlich, daß es d i e Corona-Impfung nicht geben wird, sondern einmal solche mit RNA, solche mit Zellbruchstücken und andere mit noch anderem.

Aber von Statistik verstehe ich doch Einiges.
Und da machen mich zwei Zahlen hellhörig.
Die eine ist, daß der R-Faktor derzeit bei 0.9 liegt, und die andere, daß bereits letzte Woche 1 Million Deutsche positiv getestet wurden.

Immer vorausgesetzt, es stimmt, was Jens Spahn herunterbetet, daß wir ein exponetielles Wachstum vorliegen haben, dann müßten aus den 1 Million Positiven von letzter Woche diese Woche schon 1,9x1.000.000 Infizierte resultieren, also 1,9 Millioenen.
Und nächste Woche wären es schon 1,9x1,9x1.000.000 = 3,61 Millionen.
Am 13. Dezember wären wir bei 6,9 Millionen, und zwischen Weihnachten und Neujahr bei 25 Millionen.
Wenn uns Jens Spahn nicht beschummelt, wären dann so viele Menschen infiziert, daß wir eine Herdenimmunität erreicht hätten.

Wie gesagt, von Virologie verstehe ich nicht sehr viel.
Aber ich kann nachrechnen, wenn jemand von "exponentiellem Wachstum" und davon, daß wir eventuell bald schon den ( d e n gibt es ja nicht!) rettenden Impfstoff hätten, den wir dann garnicht mehr bräuchten,
Wie das übrigens auch schon der Fall war bei der Schweinegrippe von 2009 (A/California//7/2009 (H1N1)v-like).
Damals wurden statt 80 Millionen Bundesbürgern nur wenige Zehntausend geimpft.

Ehrlich gesagt schade für alle diejenigen, die sich Aktion gekauft haben.
Aber genauso ehrlich wäre ich froh, daß dann der Spuk vorbei wäre

Dr. Dr. Andreas Kapetanopoulos 30.11.202020:30 Uhr

Welche Zelltypen werden bei der Impfung transfektiert? Nur Muskelzellen?
Wohin schwimmt die Vakzin-RNA noch?
Wie lang bleibt die Vakzin-RNA in der Zelle stabil?
Wie wird so eine chemisch, zwecks längerer Haltbarkeit, modifizierte RNA abgebaut, bröselt sie vom 3' Ende her oder entstehen größere Bruchstücke, wie lange bleiben die im Zytoplasma? Gibt es Homologien zu humanen miRNAs?
Was passiert bei einer bestehenden Viruskoinfektion mir RT-haltigen Viren wie z.B HIV, HBV oder anderen? Reverse Transkription mit Genomintegration, auch in Keimbahnzellen?

Sonderberichte zum Thema
Abb.1: Antikörper-Wirkstoff-Konjugat

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14, 15]

Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom

Effektive Zweitlinienoptionen weiterhin dringend benötigt

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg, und der Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Wirkmechanismus eines Antikörper-Wirkstoff-Konjugats (ADC) am Beispiel von Trastuzumab deruxtecan

© Springer Medizin Verlag GmbH, (modifiziert nach [10]; original licensed under CC BY 4.0; https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate

Fortschritte bei allen Komponenten

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg, und der Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Wirkmechanismus eines Antikörper-Wirkstoff-Konjugats

© Springer Medizin Verlag GmbH (modifiziert nach [6]; original licensed under CC BY 4.0; https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)

Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate in der Therapie des nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg, und der Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025