Vor der Bundestagswahl
NRW-Initiative gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung
Viele Akteure aus dem nordrhein-westfälischen Gesundheitswesen wenden sich gegen Fremdenfeindlichkeit. Die Ärztekammern fordern, bei der Wahl ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung abzugeben.
Veröffentlicht:Düsseldorf. Die Akteure im nordrhein-westfälischen Gesundheitssystem setzen ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit. Das Landesgesundheitsministerium hat gemeinsam mit Körperschaften, Verbänden und weiteren Organisationen eine Initiative gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung gegenüber Mitarbeitenden im Gesundheitswesen auf den Weg gebracht und eine gemeinsame Resolution verabschiedet.
Unter dem Motto #RassismusHilftKeinBisschen – Wir schon! wollen die Initiatoren auf das Problem der Übergriffe gegen Gesundheitspersonal aufmerksam machen und gleichzeitig Solidarität mit allen Beschäftigten zeigen.
Vielschichtige Ausgrenzung
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„Berichte über Gewaltvorfälle, Rassismus und Diskriminierung gegenüber Ärztinnen, Ärzten, medizinischem und pharmazeutischem Fachpersonal, Rettungskräften, Pflegekräften und allen weiteren Beschäftigten im Gesundheitswesen bestürzen mich zutiefst“, sagt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). „Wir müssen dem gesellschaftlich einen Riegel vorschieben, indem wir klar und deutlich zeigen, dass wir solches Verhalten nicht akzeptieren und tolerieren.“
Ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung setzen
Zu den Beteiligten an der Initiative gehören unter anderem die Ärztekammern und die Pflegekammer, die Kassenärztlichen Vereinigungen, die Landeskrankenhausgesellschaft sowie mehrere ärztliche Verbände.
Die Ärztekammern Nordrhein (ÄKNo) und Westfalen-Lippe (ÄKWL) appellieren gemeinsam an die Beschäftigten im Gesundheitswesen, bei der Bundestagswahl ihre Stimme abzugeben und ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzen.
Appell vor der Wahl
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Seit Jahren sei das Gesundheitssystem geprägt von Internationalität und Vielfalt, betont ÄKNo-Präsident Dr. Sven Dreyer. „Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen und den damit verbundenen interkulturellen Blick auf unsere Patientinnen und Patienten erleben wir in unserer täglichen Arbeit als ausgesprochen bereichernd.“
ÄKWL-Präsident Dr. Hans-Albert Gehle sieht die Patientenversorgung in Gefahr, wenn bei der Wahl Parteien gestärkt werden, die durch Pläne zu Remigration und Massenabschiebungen Ängste bei den ausländischen Kolleginnen und Kollegen wecken. Das könnte im schlimmsten Fall dazu führen, dass sie das Land verlassen. „Das gilt es mit unserer Stimme zu verhindern“, sagt Gehle. (iss)