Brandenburg

„Pakt für die Pflege“ startet

Das Land Brandenburg will 22 Millionen Euro in den Ausbau neuer Strukturen investieren, die Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen das Leben erleichtern sollen.

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Potsdam. Zum 1. April tritt in Brandenburg der „Pakt für die Pflege“ in Kraft. Mit insgesamt 22 Millionen Euro pro Jahr sollen die Pflege vor Ort gestärkt sowie nachhaltig gestaltet und Pflegebedürftige und ihre Angehörigen insbesondere im ländlichen Raum entlastet werden.

„Die Pflege der Zukunft ist eine ‚Pflege im Quartier‘“, sagte Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch in Potsdam. „Unser Ziel ist es, dass die Menschen im Land Brandenburg auch mit Pflegebedürftigkeit durch vielfältige und flexible Angebote und Hilfen ein möglichst selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter führen und an der Gesellschaft teilhaben können.“

Wichtigster Bestandteil des Pflegepaktes ist die Förderrichtlinie „Pflege vor Ort“. Damit sollen Maßnahmen zur Stärkung der Pflege vor Ort in den Kommunen gefördert werden. Dazu zählen etwa die Organisation von Nachbarschaftshilfen, Demenz-Kursen oder der seniorengerechte Umbau von Wohnungen mit örtlichen Handwerkern. Weitere Gelder sollen in den Ausbau von Pflegestützpunkten, die Tages- und Kurzzeitpflege sowie die Pflegeausbildung fließen.

Familien- und Nachbarschaftshilfe sollte gestärkt werden

Unterdessen machte die LIGA der Wohlfahrtsverbände in Brandenburg am Mittwoch darauf aufmerksam, dass die Pflege im Land nur gelänge, wenn alle Beteiligten an einem Strang zögen. „Immer weniger Beschäftigte müssen immer mehr Menschen pflegen und versorgen“, sagte der LIGA-Vorsitzende und Caritasdirektor der Diözese Görlitz, Bernd Mones. „Diese Situation bereitet uns große Sorgen.“

Der Vorsitzende der Qualitätsgemeinschaft Pflege, Andreas Kaczynski, verwies darauf, dass in Brandenburg Pflege vorwiegend zu Hause stattfände. „Hierfür müssen familiäre und nachbarschaftliche Strukturen, Begegnungsorte, das Vereinswesen, lokale Strukturen der Gesundheitsversorgung usw. gut vernetzt und gefördert werden.“ Pflegende Angehörige müssten besser beraten sowie schneller informiert werden und eine deutliche Entlastung erfahren. (lass)

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