Tarifstreit bei Vivantes und der Charité

Verdi rüstet sich für weitere Streikrunde

Im Tarifstreit von Verdi, der Charité und Vivantes ist kein Ende in Sicht. Ungeachtet eines ersten Angebots von Vivantes hat die Gewerkschaft einen weiteren Warnstreik angekündigt.

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Warnstreik am 25. August vor der Vivantes-Zentrale in Berlin teil. Die Mitarbeiter der Charité, Vivantes und den Vivantes-Tochtergesellschaften fordern bessere Arbeitsbedingungen. |

Warnstreik am 25. August vor der Vivantes-Zentrale in Berlin teil. Die Mitarbeiter der Charité, Vivantes und den Vivantes-Tochtergesellschaften fordern bessere Arbeitsbedingungen. |

© Jörg Carstensen/picture alliance

Berlin. In der vergangenen Woche rief die Gewerkschaft Verdi ihre Mitglieder an der Charité, bei Vivantes und in den Vivantes-Tochterunternehmen zum Streik auf. Obwohl es von Vivantes ein erstes Angebot für die Vivantes-Tochtergesellschaften gebe, kündigte Verdi einen weiteren Warnstreik an.

Die vergangenen Warnstreiks bewertet Verdi insgesamt positiv, allein am vergangenen Mittwoch hätten mehr als 2000 Beschäftigte von Charité, Vivantes und Vivantes-Tochterunternehmen auf der Straße protestiert. „Das war eine eindrucksvolle Demonstration der Stärke und Entschlossenheit. Die Streikenden haben gezeigt, dass sie ihr Ziel weiterverfolgen und zu einem erfolgreichen Ende bringen wollen“, resümiert Meike Jäger, Verhandlungsführerin bei Verdi Berlin-Brandenburg für das Gesundheitswesen.

Gewerkschaft lehnt Vivantes-Angebot ab

In der Zwischenzeit sprechen die Parteien weiter miteinander. Die Gewerkschaft und Vivantes haben sich auf eine Fortsetzung der Verhandlungen am 9. September geeinigt. Vivantes hatte Verdi zudem ein Angebot vorgelegt.

„Darin sind konkrete Vorschläge für alle Tochterfirmen formuliert, wie die branchenüblichen Tarife weiterentwickelt werden können und wirtschaftlich vertretbare Gehaltssteigerungen möglich werden, ohne die Zukunft der betroffenen Tochterunternehmen in Frage zu stellen“, sagt Dorothea Schmidt, Geschäftsführerin Personalmanagement bei Vivantes. Verdi ist das zu wenig.

In einer Pressemitteilung kündigt die Gewerkschaft einen weiteren Warnstreik in den Vivantes-Tochtergesellschaften an. Vivantes erklärt diese Reaktion für „unverständlich“.

„Von Einigung weit entfernt“

Auch die Verhandlungen mit der Charité laufen weiter. Die Charité habe diskussionswürdige Vorschläge auf den Tisch gelegt. „Wir sind zwar von einer Einigung, die den Beschäftigten tatsächlich Entlastung verschafft, noch weit entfernt, zumindest ist aber ein ernsthafter Verhandlungswille von Seiten des Charité-Vorstands zu erkennen“, sagt Meike Jäger.

Verdi hatte ihre Mitglieder zu einer Urabstimmung über einen unbefristeten Streik aufgerufen. „Die Ansage der Beschäftigten ist klar: Sollte es in zentralen Fragen keine Einigung geben, ist ein Streik unausweichlich“, erklärt Meike Jäger. Das Ergebnis dieser Urabstimmung soll am 6. September bekanntgegeben werden. (mas)

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