Glosse
Die Duftmarke: Faltenforschung
Heute startete die Jahrestagung der DGFF – der Deutschen Gesellschaft für Faltenforschung. Mit Hochspannung werden insbesondere die Vorträge „Was die Glabellafalte über das Prostatakrebsrisiko verrät“, „Der Falten-Score im Praxistest“ und „Stirn, Hals, Dekolleté – die medizinische Dreifaltigkeit“, erwartet. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Dr. Origami, einem Bundfaltenhose- und Krähenfüße-tragenden Pionier der Faltendeutung. Er war es, der die erste „Präventionspraxis“ im mittelfränkischen Pappenheim gründete, und seitdem aus Gesichtsfältchen, Handlinien und Co. liest, wie es um die Gesundheit seiner Patienten stehen wird. So macht er wahre Prävention möglich.
Im Fokus seiner Eröffnungsrede zur diesjährigen Jahrestagung steht eine Sorge aktueller Faltenforscher: Trotz ihrer ungemeinen Aussagekraft sind Falten, insbesondere bei Frauen, in Verruf geraten. Viele lassen sich die Furchen mit Hyaluron unterspritzen oder Nervengift in die Stirn applizieren. Im Anschluss können sie nicht mehr an großen Bevölkerungsstudien teilnehmen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte die Faltenforschung bald vor dem Aus stehen.
Daher appellierte Dr. Origami an die Politik, der Anti-Falten-Industrie endlich einen Riegel vorzuschieben. Auch will er das Image der Falten stärken: „Den aus der Mode gekommenen Faltenrock können Sie getrost entsorgen, doch die Linien, die so viel über Ihr Leben verraten, sollten sie in Ehre tragen!“